Menschen aus unterschiedlichen Haushalten dürfen sich wieder in der Öffentlichkeit treffen, die Bundesliga spielt wieder
Bund und Länder haben bei der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch (6. Mai 2020) das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie erörtert und Lockerungen der strikten Regelungen beschlossen. Gleichzeitig wurden die überarbeiteten Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum bis 5. Juni verlängert. Künftig dürfen sich wieder Menschen aus zwei verschiedenen Haushalten treffen. Sport im Freien, bei dem der Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten werden kann, wird wieder erlaubt. In der Bundesliga rollt ab Mitte Mai wieder der Ball - ohne Zuschauer, wie sich versteht.
Schritt für Schritt zu etwas mehr Normalität
Ein Stück Normalität kehrt zurück in den Alltag der Menschen im Land. Die am 22. März beschlossenen Beschränkungen des öffentlichen Lebens werden schrittweise zurückgefahren. Das bestätigten die Bundeskanzlerin, wie auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nach der Konferenz von Bund und Ländern am Mittwoch. Unter anderem wurde folgendes für das Land Baden-Württemberg beschlossen:
- Künftig dürfen sich wieder Personen aus zwei unterschiedlichen Haushalten im öffentlichen Raum treffen. Zuvor war dies nur Menschen aus dem gleichen Hausstand gestattet. Weiterhin gilt es, 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen zu halten.
- Kitas werden ab 18. Mai mit reduziertem Regelbetrieb für bis zu 50 Prozent der Kinder öffnen. Das gleiche Datum gilt für Schüler der vierten Klassen.
- Ab 15. Juni soll der Präsenzunterricht in den Grundschulen rollierend wieder anlaufen. Schüler besuchen im wöchentlichen Wechsel die Schule - Erst- und Drittklässler sowie Zweit- und Viertklässler im Wechsel. Der Fokus liege auf Mathematik, Deutsch und Sachunterricht, Noten und Klassenarbeiten seien zweitrangig.
- Auch in den weiterführenden Schulen startet der Unterricht nach den Pfingstferien, ebenfalls in einem rollierenden Turnus. Einzig die Abschlussklassen besuchen bereits die Schulen.
- In Fahrschulen öffnen ab 11. Mai die Büroräume, ab dem 18. Mai kann wieder Theorieunterricht stattfinden. Den gesamten Betrieb wieder aufnehmen sollen die Fahrschulen am 25. Mai. Auch Ausbildungsstätten für Fahrlehrer und Berufskraftfahrer sollen wieder öffnen
- Im Profifußball der ersten und zweiten Bundesliga soll es ab der zweiten Mai-Hälfte weitergehen. Wie bereits angekündigt rollt der Ball allerdings vor leeren Rängen und unter drastischen Hygiene- und Kontrollmaßnahmen. Die Ministerpräsidenten, wie auch die Kanzlerin, haben dem von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) vorgelegten Konzept zugestimmt. Gleiches sei auch für andere Bereiche, beispielsweise in der Kultur vorstellbar, ergänzt Kretschmann.
- Im Freizeitsport sind Training und Aktivität wieder in jenen Sportarten erlaubt, in denen der Mindestabstand eingehalten werden kann. Dazu nennt die Landesregierung beispielhaft Golf, Tennis oder Leichtathletik. Für die jeweiligen Sportarten haben die Spitzenverbände des Deutschen Sportbundes Konzepte mit Übergangsregeln entwickelt, die dem Infektionsschutz gerecht werden sollen.
- In Alten- und Pflegeheimen dürfen Bewohner künftig wieder von einer ausgesuchten Person besucht werden. Auch hier gelten strenge Hygienevorschriften. Die Regelung tritt voraussichtlich ab kommender Woche in Kraft.
- Künftig sollen Landkreise oder kreisfreie Städte die Maßnahmen regional anziehen können, wenn mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen registriert werden. Dann soll ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt werden.
Die Verantwortung für die Regelungen und deren Umsetzung liegt weitestgehend bei den Ländern. Details zum Zeitplan für die Lockerungen wurden vom Land in einem Stufenplan in Form eines Ampelsystems festgelegt. Auch die Kita- und Schulöffnungen hat das Land im Detail geregelt (für mehr Infos, bitte die Links anklicken).
(br)
