Corona, Virus, Erreger, Mikroskop, © IVDC / China CDC via GISAID / dpa

Patienten sollten bei Corona-Virus-Verdacht nicht sofort zum Arzt

Es geht den Experten darum, ein mögliches Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten

In ganz Deutschland bereiten sich die Gesundheitsämter und Krankenhäuser auf mögliche Einzel-Ausbrüche des neuartigen Corona-Erregers "2019-nCov" aus China vor. Im Ortenaukreis haben die Behörden jetzt eine Reihe von Verhaltenstipps für alle Bürger veröffentlicht. Auch hier betont Gesundheitsamtsleiterin, dass der Landkreis und auch das Ortenau Klinikum sich für Verdachtsfälle und Erkrankungen mit dem Virus gerüstet sieht.

Die ersten Symptome sind vergleichbar mit denen eines grippalen Infekts, teilweise mit Husten und Fieber, teilweise auch ohne. Auch Lungenentzündungen sind möglich. Trotzdem stehen Patienten in unseren Breitengraden nicht automatisch gleich unter Corona-Verdacht. Viel häufiger seien andere Atemwegserkrankungen wie die klassische Grippe dafür verantwortlich. Die bringt teilweise viel aggressivere Krankheitsverläufe mit sich als der neuartige Erreger.

Arzt bei Verdacht am besten vorher per Telefon kontaktieren

Wer allerdings 14 Tage vor dem Beginn der ersten Symptome noch eine Reise in die chinesische Provinz Hubei mit der besonders betroffenen Metropole Wuhan unternommen hat oder engen Kontakt mit Menschen von dort hatte, sollte mehrere Vorsichtsmaßnahmen beachten:

  • Auf wen das zutrifft, sollte erst einmal zuhause bleiben und nicht sofort zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen, um das Ansteckungsrisiko für sich selbst und andere so gering wie möglich zu halten.
  • Stattdessen können Betroffene direkt telefonisch Kontakt mit ihrem Hausarzt aufnehmen. Am Wochenende hilft der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der bundesweiten Nummer 116 117 weiter.
  • Falls dort entschieden wird, dass weitere Untersuchungen Sinn machen, gibt es mit dem Ortenau Klinikum einen zentralen Anlaufpunkt für den Landkreis, wo Proben entnommen werden können. Bei Bedarf sind die einzelnen Krankenhausstandorte darauf vorbereitet, spezielle Isolierstationen einzurichten.

Neben dem Klinikum selbst haben sich auch niedergelassene Ärzte im Ortenaukreis und die Integrierte Leitstelle mit dem Gesundheitsamt auf dieses Vorgehen für den Ernstfall verständigt. Bereits in den vergangenen Tagen hatten Gesundheitsexperten aus Südbaden betont, dass sie sich auf ein mögliches Auftauchen des Erregers gut vorbereitet sehen. Mit massenhaften Neu-Infektionen wie aktuell in China rechnen sie hierzulande nicht, da das Gesundheitssystem in Deutschland gut darauf ausgelegt sei, Infizierte und mögliche Verdachtsfälle zuverlässig von anderen Menschen zu trennen.

(fw)

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