Schnelltest, Antigen, Coronavirus, Schule, Schüler, Unterricht, © Sebastian Gollnow - dpa (Symbolbild)

Lehrergewerkschaft hält Schulöffnungen wegen steigender Infektionszahlen für falsch

Inzidenz von 200 zu hoher Grenzwert für Schließungen

Während das Land ab Montag (19.04.2021) wieder fast alle Schulen öffnen möchte, warnt die Lehrer- und Erziehergewerkschaft GEW: Eine Sieben-Tage-Inzidenz von 200, die als Grenzwert für geschlossene Schulen ausgemacht wurde, sei zu hoch. Überhaupt dürfte diese weitgehende Lockerung vielerorts, wegen stark steigender Corona-Zahlen, nur kurz andauern.

Gerade einmal vier Landkreise in Baden-Württemberg (Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Freiburg, Heidelberg) liegen derzeit unter der Marke von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Die Gewerkschaft hätte diesen Schwellenwert mitgetragen. Den Grenzwert von 200 halten die Pädagogen für zu hoch, die Schulöffnungen wegen der stark steigenden Infektionszahlen generell für falsch. Bei einer Inzidenz von 200 müssen die Schulen gemäß der Corona-Notbremse wieder schließen und Kinder und Jugendliche erneut von zuhause lernen.

Landesregierung setzt sich über die Forderungen von Lehrern und Eltern hinweg."

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) teilte am Donnerstag in Stuttgart dennoch mit: "Alle Jahrgangsstufen aller Schularten können mit den neuen Regelungen ab der kommenden Woche vorrangig in den Wechselbetrieb oder auch in den Präsenzbetrieb zurückkehren." Das Land setzt beim Neustart für viele Schülerinnen und Schüler vor allem auf die Testpflicht. Diese gilt unabhängig vom Infektionsgeschehen einer Region. Wer mehr als drei Tage in Folge in der Schule ist, muss sich zweimal pro Woche testen lassen. Wer sich seltener in der Schule aufhält, muss sich einmal wöchentlich testen.

"Lehrer- und Elternvertreter waren sich in den Gesprächen mit der Landesregierung einig, dass der Grenzwert von 200 zu hoch ist", moniert indes GEW-Geschäftsführer Matthias Schneider. Man hätte es für richtig gehalten, nur bis zu einer Inzidenz von 100 Präsenzunterricht anzubieten. "Insofern setzt sich die Landesregierung über die Forderungen von Lehrern und Eltern hinweg."

(br/dpa)