Ehrenkirchen, Saharastaub, Blutregen, Panorama, Wetterphänomen, Wetter, © Philipp von Ditfurth - dpa

Wetterexperten rechnen mit neuem Saharastaub und Blutregen in Baden

Diesmal soll das Wetterphänomen aber nicht mehr ganz so heftig ausfallen wie noch vor zwei Wochen

Gerade einmal zwei Wochen ist es her, dass eine riesige Staubwolke weite Teile von Baden-Württemberg und Süddeutschland in ein gelblich-rotes Licht gehüllt und für ordentlich Schmutz auf Autos, Terrassen und anderen Oberflächen gesorgt hatte. Im Anschluss hatte es teils lange Schlangen vor den Autowaschanlagen in der Region gegeben. Nun erwarten Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes für den Dienstag (29.03.2022) und Mittwoch eine Rückkehr des Saharastaubs in Baden.

Diesmal soll das Wetterphänomen zwar nicht mehr so heftig daherkommen wie noch beim letzten Mal. Dafür ist die Staubkonzentration einfach zu gering. Trotzdem sei es unter den richtigen Wettervoraussetzungen erneut für das menschliche Auge möglich, die typische Färbung in der Luft wahrzunehmen.

Weil die Staubwolke auf ihrem Weg vom afrikanischen Kontinent bis nach Mitteleuropa diesmal auf Regenwolken trifft, stehen die Chancen außerdem ganz gut, dass wir im Südwesten in den kommenden Tagen einen so genannten "Blutregen" erleben können. Der wäscht den rötlichen Staub aus der Luft heraus und hinterlässt teils blutrote Pfützen und einen charakteristischen Schmutzfilm.

Experten sehen keine erhöhte Gesundheitsgefahr durch den Saharastaub

Gefährlich ist der Saharastaubaus Sicht von Medizinern übrigens nicht. Zwar steigt durch das Wetterereignis die Feinstaubbelastung in der Luft, was bei empfindlichen Menschen zu Beschwerden wie tränenden Augen oder Hustenreiz führen könne.

Die Partikel werden aber schon im Rachen wieder abgestoßen, schreibt das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung in Freiburg. Selbst Allergiker bräuchten sich wegen des Staubs in aller Regel keine Gedanken machen - können aber zu FFP2-Masken greifen, um sich vor den winzigen Sandkörnchen zuverlässig zu schützen.

Einmal in der Wüste aufgewirbelt, kann Saharastaub bis zu einem halben Jahr lang schweben. Bestimmte Wetterlagen sorgen zwischen fünf und fünfzehn Mal im Jahr dafür, dass die Staubwolke innerhalb weniger Tage tausende Kilometer über die Meeresenge von Gibraltar über Spanien und Frankreich bis zu uns nach Deutschland vordringt. Vor allem zwischen März und Juni und zwischen Oktober und November kommt das häufiger vor.

(fw)