Sonne, Saharastaub, Freiburg, Panorama, Wetter, © Pixabay (Archivbild)

Das steckt hinter dem gelben und trüben Tageslicht am Himmel über Baden

Das aktuelle Wetterphänomen könnte sich im Laufe des Tages sogar noch einmal steigern

Viele Menschen in Baden dürften beim Blick aus dem Fenster am Dienstag (15.03.2022) gedacht haben, dass sie ihre Sonnenbrille auf der Nase vergessen haben. Je nach Lichtverhältnissen war die Luft draußen entweder ein eine grell-gelbe oder bräunlich-rote Färbung getaucht. Dahinter steckt ein Wetterphänomen, das vor allem Auto-, Garten- und Balkonbesitzern aus den letzten Jahren bereits bekannt sein dürfte.

Und zwar erreicht ab Dienstag gerade wieder Staub aus der Sahara den Süden Deutschlands. Wind und Wolken tragen kleinste Staubteilchen über die Meeresenge von Gibraltar von Nordafrika bis nach Mitteleuropa und diese geben dem Himmel die charakteristische Färbung. Weil dadurch auch das Sonnenlicht teilweise getrübt wird, kann die Umgebung auch etwas milchig erscheinen.

Im Schwarzwald legt sich der Staub außerdem auf den noch vorhandenen Schnee und verleiht der obersten Schicht damit ebenfalls eine gelb-rötliche Farbe.

Vereinzelt Reizungen möglich - aber eher keine Gefahr für die Gesundheit

Der Saharastaub sorgt außerdem dafür, dass die Feinstaubbelastung in der Luft in die Höhe schießt. Allergologen gehen aber davon aus, dass die Partikel keine unmittelbare Gesundheitsgefahr darstellen. Trotzdem können empfindliche Menschen mit gereizten Atemwegen oder juckenden Augen auf die Staubbelastung reagieren.

Bis zum Mittwoch sagen Meteorologen außerdem weitere Niederschläge in Baden vorher. Damit kann es bei den aktuellen Bedingungen unter Umständen noch direkt zu einem zweiten ungewöhnlichen Anblick kommen: Wenn der Regen den Saharastaub aus der Atmosphäre wäscht, können sich Tropfen und Pfützen erkennbar rot färben: Der so genannte "Blutregen".

Der Staub setzt sich dann auch auf Autodächern, Terassen oder Balkongeländern im Freien ab und bildet nach dem Trocknen eine gelb-rötliche Schmutzschicht. Dann haben wieder viele Waschanlagen Hochkonjunktur und bei vielen Gartenbesitzern steht erst einmal ein ausgiebieger Frühjahrsputz von Bänken und Tischen an.

Und das ist gerade beim Auto auch dringend angesagt: Sobald nämlich die Sonne auf die Schicht aus Saharastaub scheint, kann das im blödsten Fall ernste Folgen für den Lack haben, berichtet uns Autoexperte Volker Speck von Mercedes-Benz Kestenholz in Freiburg. Und wer nicht extra an die Waschstation fahren möchte, für den tun es in den meisten Fällen hier schon ein bis zwei Eimer Wasser.

(fw)