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So soll Freiburg bis 2030 nachhaltiger werden

Der Gemeinderat hat 60 Nachhaltigkeitsziele beschlossen

 

Freiburg will seinen lokalen Beitrag zur globalen Agenda 2030 leisten. Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung wurde im September 2015 auf einem Gipfel der Vereinten Nationen von allen Mitgliedsstaaten verabschiedet. Gemeinsam sollen Beiträge in den Bereichen Soziales, Wirtschaft und Umwelt geleistet werden.

Der Gemeinderat Freiburg hat bereits 2009 die 60 Freiburger Nachhaltigkeitsziele in Kraft gesetzt. Am Dienstag (28.11.17) wurde einstimmig beschlossen, diese Ziele in leicht veränderter Form beizubehalten, zu konkretisieren und voran zu treiben.

Das soll bis 2030 passieren: Zwölf Handlungsfelder, 60 Ziele

Einige von den zwölf Bereichen der Freiburger Nachhaltigkeitsziele hier stichwortartig dargestellt:

  1. Teilhabe – bei Entscheidungen zu wichtigen Themen der Stadtpolitik gibt es eine Bürgerbeteiligung. Bis 2030 sollen alle Bürger gleichermaßen Zugang zu Informationen in leichter Sprache erhalten.
  2. Lokales Management für Zukunftsbeständigkeit – Nachhaltige Politik wird zum zentralen Prinzip bei Entscheidungen im Gemeinderat. Bis 2030 soll eine nachhaltige Finanzwirtschaft etabliert sein.
  3. Natürliche Gemeinschaftsgüter – Erhaltung der Artenvielfalt und naturnaher Ökosysteme, der Naur-und Kulturlandschaft, Schutz der Gewässer, Förderung der ökologischen Landnutzung. Bis 2030 sollen 42,9 % der Gesamtfläche der Stadt für Wald erhalten bleiben.
  4. Verantwortungsbewusster Konsum und Lebensweise – Förderung für ökologisch, regional und fair produzierte und gehandelte Produkte, mit Umweltsiegel oder Fair Trade-Siegel. Bis 2030 soll die Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf halbiert sein.
  5. Stadtplanung und Stadtentwicklung - Stadtteile mit hoher Qualität bei Neubauten und starken Zentren sollen entstehen, aber auch landschaftliche Freiräume erhalten bleiben. Bis 2030 soll barrierefreier Zugang zu bezahlbarem Wohnraum und ein großes Angebot an Grün- und Freiräumen sicher gestellt sein.
  6. Verbesserte Mobilität, weniger Verkehr - Der motorisierte Verkehr soll vermindert werden, der öffentliche Personennahverkehr gestärkt werden. Das Fußwegenetz sowie Radwege sollen ausgebaut werden. Verkehrsunfälle, Lärm- und Luftverschmutzung durch motorisierten Verkehr sollen reduziert werden.
  7. Resiliente Gesellschaft/ Kommunale gesundheitsfördernde Maßnahmen – gesunde Ernährung und Sport vor allem bei Kindern und Jugendlichen sollen gefördert werden. Gesundheitsgefährdende Einwirkungen sollen reduziert werden, beim Bau von Gebäuden unbedenkliche Materialien verwendet werden
  8. Wirtschaft und Wissenschaft/Dynamische und zukunftsbeständige lokale Wirtschaft – Die regionale Wirtschaft wird modernisiert, Arbeitsplätze für gering qualifizierte Arbeitskräfte geschaffen, zukunftsorientierte Unternehmen für den Standort Freiburg geworben und der regionale Tourismus weiterentwickelt werden. Bis 2030 soll Chancengleichheit und gleichwertige Bezahlung sicher gestellt sein.
  9. Soziale Gerechtigkeit – Armut soll bekämpft, gegenseitige Akzeptanz unterschiedlicher Lebensformen gefördert werden. Bis 2030 soll Ganztagsbetreuung für Kinder von 0 bis 12 Jahren ermöglicht werden.
  10. Bildung/ Lebenslanges Lernen – Ein Schulabschluss für alle Schüler soll erreicht werden, Lebenslanges Lernen gefördert werden. Bis 2030 sollen Bildungsangebote ausgebaut und für alle zugänglich sein.
  11. Klima und Energie – Mehr Häuser mit hohen energetischen Standards sollen gebaut werden. Bis 2030 sollen Kohlenstoffdioxid ( CO2) -Emissionen um 50% pro Einwohner gesenkt werden.
  12. Kultur– Das kulturelle Erbe der Stadt soll erhalten und geschützt werden. Bis 2030 sollen Sport- und Kulturangebote ausgebaut werden.

 

Freiburger Nachhaltigkeitsrat

Um die Stadtverwaltung und den Gemeinderat zu unterstützend zu beraten, wurde im Jahr 2008 der „Freiburger Nachhaltigkeitsrat“ gegründet. Hier arbeiten verschiedene Beteiligte zu den unterschiedlichen Themengebieten zusammen: Fachexperten, Mitglieder des Gemeinderats und der Stadtverwaltung sowie Vertreter der Bürgerschaft.

 

 

(la)