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Mordfall Haid: Angeklagter gibt Schüsse auf Drogendealer zu

Allerdings kann er sich nicht an Details erinnern

Am Montag (02.03.2020) war der erste Prozesstag im sogenannten „Mordfall Haid“. Der 33-jährige Angeklagte soll im vergangenen Juli im Industriegebiet Haid einen 24-jährigen Drogendealer erschossen haben. Dafür soll ihm der Anwalt des Opfers 50.000 Euro gezahlt haben. Der Anwalt nahm sich in der Untersuchungshaft das Leben. Vor Gericht gab der Beschuldigte die Schüsse zu, jedoch könne er sich nicht an Details erinnern.

Der angeklagte Koch soll am 17. Juli 2019 einen Drogendealer im Gewerbegebiet Haid getroffen haben und ihn dort mit zwei Schüssen in den Kopf getötet haben. Sein Motiv seien massive Geldsorgen gewesen, so der Angeklagte in der Verhandlung. Nach der Tat habe er von einem Freiburger Rechtsanwalt 50.000 Euro bekommen. Die Tatwaffe habe er danach in einen See geworfen, so der mutmaßliche Mordschütze weiter. Er gab ebenso zu, dass er im Auftrag eines 39 Jahre alten Freiburger Strafverteidigers gehandelt hatte. Der Jurist hatte sich im November 2019 in der Offenburger Justizvollzugsanstalt das Leben genommen.

Der Anwalt hatte Geld aus den Drogengeschäften des Opfers bei sich aufbewahrt, der Oberstaatsanwalt sprach von mindestens 164.000 Euro. Dieses Geld wollten der Anwalt und der Koch unter sich aufteilen. Die beiden hatten sich bei regelmäßigen Besuchen einer Gaststätte in der Freiburger Innenstadt kennengelernt, wo der Angeklagte als Koch angestellt war. Nach seiner Festnahme hatte der Angeklagte im September ein umfassendes Geständnis abgelegt. Bei der Verhandlung am Montag (02.03.2020) gab er die Schüsse auf das Opfer zu, allerdings könne sich nicht mehr an Details erinnern, so der Angeklagte.

Der Prozess wird am Montagnachmittag fortgesetzt.

(dpa/dk)