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Ministerpräsident stellt harten Lockdown in Aussicht

Landesregierung verbietet außerdem Alkoholausschank im Freien

Die Infektionszahlen in Baden-Württemberg steigen, anstatt zu sinken. So kann es nicht weitergehen, sagt deshalb Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag (08.12.2020) in einer Kabinettssitzung uns stellt einen harten Lockdown in Aussicht. Das berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). Nach Weihnachten könnte es zu drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens kommen. Ferner hat Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) angekündigt, den Alkoholausschank im Freien zu verbieten.

scharfer Lockdown nach den Weihnachtstagen rückt näher."

Mit seinen Ausführungen stimmt Kretschmann den Überlegungen auf Bundesebene zu, wonach nur härtere Einschränkungen die zweite Corona-Welle brechen könne. "Ein scharfer Lockdown nach den Weihnachtstagen rückt näher", sagte Kretschmann Teilnehmern zufolge und verwies dabei auf die aktuellen Infektionszahlen und den sogenannten R-Wert, der den dritten Tag in Folge wieder über dem kritischen Wert von 1,0 liege. Den Teilnehmern zufolge habe der Ministerpräsident auch besonders harte Maßnahmen ab einer Sieben-Tages-Inzidenz von 300 ins Gespräch gebracht.

Treffen sich Bund und Länder noch vor Weihnachten?

Dass das Land im Alleingang einen harten Lockdown nach den Weihnachtstagen beschließt, gilt derweil als unwahrscheinlich. Ob Bundesregierung und Ministerpräsidenten vor Weihnachten noch einmal konferieren und Maßnahmen beschließen ist unklar - Kretschmann plädiert dafür. Geplant ist das nächste Treffen für 4. Januar. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montag gesagt, man werde den Winter nicht ohne zusätzliche Maßnahmen durchstehen können. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält schärfere Kontaktbeschränkungen für notwendig, sollten die hohen Infektionszahlen nicht zeitnah zurückgehen.

Nach fünf Wochen Teil-Lockdown ist weder im Land noch im Bund ein Absinken der Zahl der Neuinfektionen in Sicht ist. Vom Ziel, die Zahl unter den Wert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern über sieben Tage zu drücken, ist Baden-Württemberg wie andere Länder weit entfernt. Landesweit lag die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt bei 152,1. Ziel ist es, einen Wert von unter 50 zu erreichen. In Baden-Württemberg liegt kein einziger Stadt- und Landkreis unter dieser Marke.

Kein Alkohol to Go, keine Glühweinstände

Als weitere Maßnahme hat der baden-württembergische Gesundheitsminsiter Manne Lucha (Grüne) angekündigt, den Alkoholausschank im freien im ganzen Land per Allgemeinverfügung verbieten zu wollen. Grund seien insbesondere die dicht gedrängten Menschengruppen, die sich immer wieder vor Glühweinständen bildeten. Ab wann die Regelung gelten soll ist noch nicht bekannt.

(br/dpa)