Bahnübergang, Deutsche Bahn, SWEG, Schranke, Elztalbahn, Gleise, Zug, Bahn, Buchholz, Waldkirch, © baden.fm (Archivbild)

Keine Streiks mehr – SWEG-Aufsichtsrat billigt Tarifabschlüsse mit der GDL

Erstmals zwei verschiedene Tarife für ein Unternehmen gefunden

Der Aufsichtsrat der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) hat die von der Geschäftsführung ausgehandelten Tarifabschlüsse mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) gebilligt. Dabei handelt es sich um zwei separate Tarifabschlüsse: einen zwischen GDL und SWEG sowie einen zwischen GDL und SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS).

Für die SWEG bedeutet dies, erstmals zwei Tarifwerke von unterschiedlichen Gewerkschaften für eine Beschäftigtengruppe anwenden zu müssen. Dies sei laut Aufsichtsratsvorsitzendem Uwe Lahl jedoch notwendig gewesen, um weitere Streiks durch die GDL zu vermeiden. SWEG-Chef Tobias Harms ordnet den Abschluss positiv ein und betont, dass beide Seiten bereit waren, aufeinander zuzugehen. Die wesentlichen Forderungen der SWEG konnten durchgesetzt werden.

Die Tarifverträge wurden im Rahmen der Schlichtung unter dem Vorsitz von Rezzo Schlauch, ehemaliger parlamentarischer Staatssekretär, von Seiten der Arbeitgeber sowie von Matthias Platzeck, ehemaliger brandenburgischer Ministerpräsident, für die GDL vereinbart. Dies markiert das Ende eines achtmonatigen Tarifkonflikts mit insgesamt 633 Streikstunden.

4,8 Prozent mehr Lohn und eine Inflationsprämie von 1.000 Euro

Bis zum 2. Mai 2023 kann die GDL von dem Deal zurücktreten. Falls dies nicht erfolgt, treten die beiden Tarifwerke zeitnah in Kraft. Die Gehälter bei der SBS werden rückwirkend zum 1. Januar 2022 um 4,8 Prozent erhöht, während bei der SWEG die gleichen Tarife gelten, sobald der Tarifvertrag am 1. Mai in Kraft tritt. Zudem erhalten GDL-Mitglieder in beiden Unternehmen im Mai 2023 eine Inflationsausgleichsprämie von 1.000 Euro.

Weitere Anpassungen bei der SWEG sind ab November 2023 möglich, wenn die Tarifverhandlungen der GDL mit anderen Wettbewerbsbahnen erfolgreich abgeschlossen werden. Beim Thema Arbeitszeit haben GDL-Mitglieder nun die Wahlfreiheit zwischen den bisherigen, flexiblen Regelungen, die sich bei der SWEG bewährt haben, und den Regelungen, die die GDL bei anderen Wettbewerbsbahnen durchsetzen konnte.

(br)