Neonazi, Altermedia, Oberlandesgericht, © Marijan Murat - dpa

Informatiker aus dem Schwarzwald wegen Volksverhetzung verurteilt

Die Behörden hatten die Neonazi-Internetseite vor zwei Jahren vom Netz nehmen lassen

Das Oberlandesgericht in Stuttgart hat einen Informatiker aus dem Schwarzwald wegen Volksverhetzung und Rädelsführerschaft in einer kriminellen Vereinigung zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der junge Mann aus St. Georgen soll über Jahre hinweg als Macher und Kopf hinter der rechtsextremen Onlineplattform "Altermedia" gesteckt haben.

Morddrohung, Nazi-Parolen und Holocaust-Leugner

Aus Sicht des Generalbundesanwalts handelte es sich dabei mit um die bedeutendste Plattform der Neonazi-Szene, auf der nicht nur allgemein extremistisches, sondern im Konkreten auch nationalsozialistisches Gedankengut verbreitet wurde. User haben dort Nazi-Parolen skandiert und den Holocaust geleugnet, sowie Hass gegen Ausländer, Flüchtlinge oder Juden geschürt.

Beim Gerichtsprozess ging es etwa um 30 besonders heftige Beschimpfungen, etliche Vergleiche mit Ungeziefer, Morddrohungen und Verleumdungen. Neben dem verurteilten Informatiker mussten sich auch drei Frauen wegen Mittäterschaft verantworten. Auf sie kommen jetzt Bewährungsstrafen von einer Dauer zwischen acht Monaten und zwei Jahren zu.

(fw)