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Immer mehr Banken in Südbaden schließen ihre Filialen

Viele Geldinstitute bieten dafür mehr Online-Services und Bargeld-Bringdienste an

Das Bundeskartellamt hatte bereits vor einem Jahr angeprangert, dass Bankkunden immer schlechter an Bargeld kommen. Laut Bankenverband gibt es in Deutschland rund 36.000 Filialen von Banken und Sparkassen, etwa 22 Prozent weniger als zehn Jahre zuvor. Im ganzen Land sind Filialen von Schließungen betroffen. Auch in Südbaden geht der Trend zu kürzeren Öffnungszeiten, weniger Filialen und weniger Geldautomaten. Der Trend geht in Richtung Online-Banking.

Die Volksbank Freiburg hat im Frühjahr 2018 insgesamt acht Filialen geschlossen, es gibt jetzt noch 24 Filialen, von denen über die Hälfte SB-Filialen sind. Die Sparkasse Freiburg hatte 2017 fünf Filialen geschlossen, für 2018 aber keine weiteren Schließungen geplant. Die Postbank will  in diesem Jahr voraussichtlich ihre Filiale in Haslach ganz schließen, dann wird es in Freiburg nur noch zwei Postbank-Filialen geben. Die Badische Beamtenbank schließt zum Ende des Jahres ihre Filiale in Freiburg-Littenweiler.

Längere Anfahrten, kürzere Öffnungszeiten

Nicht alle Anbieter gehen vollständig transparent mit den Schließungen um. Zu den Gründen sagen sie, dass nach neuesten Statistiken immer weniger Menschen die Filialen und Bankautomaten nutzen und gleichzeitig die Kosten für die Bestückung mit Bargeld, den Betrieb und teils auch die Standortmiete immer weiter in die Höhe steigen. Die Zahlen variieren stark, Institute geben aber zum Teil Kosten pro Geldautomat von über 10.000 Euro bis 25.000 pro Jahr an.

Zu den Schließungen kommt hinzu, dass viele Filialen ihre Öffnungszeiten verkürzen oder den Betrieb von Geldautomaten einstellen. Das bedeutet besonders in ländlichen Gebieten längere Anfahrtszeiten zu geöffneten Filialen. Berufstätige können zum Teil nicht mehr zur Mittagszeit Bargeld abheben. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die betroffene Gemeinde selbst, sondern auch das Umland muss deutlich weitere Wege in Kauf nehmen.

Die Banken selbst formulieren die Schließung oft als „Bündelung der Kompetenz“ in zentraler gelegenen Filialen und erweitern alternativ ihre Service-Angebote im Online-Bereich. Für Menschen, die weniger mobil sind bieten viele Banken auch einen Bargeld-Bringdienst, bei dem ein Mitarbeiter Bargeld direkt nach Hause liefert.

(la)