Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg, Uni Freiburg, Philosophen, © Pixabay (Symbolbild)

Hochschulen forcieren digitalen Unterricht

Digitaler Lehrbetrieb wird im Sommesemester aufgenommen - eine Herausforderung

Der ruhende Unterricht in Zeiten des Coronavirus zwingt Hochschulen dazu, neue Wege zu beschreiten, um ihre Unterrichtsinhalte zu vermitteln und Leistungsnachweise zu erheben. Entsprechend bereiten sich die Hochschulen auf einen größtenteils digitalen Lehrbetrieb im Sommersemester vor. Das klappt in einigen Schulen und Universitäten besser als in anderen. Gerade in praxisorientierten Studiengängen verlangt die Situation innovative Konzepte.

Große Herausforderung für Fächer wie Sport oder Landwirtschaft

An den Hochschulen im Land sollen Studienleistungen nach dem Ende der Semesterferien zu großen Teilen über digitale Medien erbracht werden können. So reagiert das Wissenschaftsministerium auf die schwer vorhersehbare Situation während der anhaltenden Corona-Pandemie. Die Semesterferien enden am 20. April. Dass der Unterricht an den Universitäten zu diesem Zeitpunkt bereits im normalen Rahmen weiterlaufen kann, gilt als unwahrscheinlich.

Entsprechend sollen große Teile der Studienleistungen auch aus der Ferne erbracht werden können. Laut Ministerium sei das Ziel, gerade die Pflichtveranstaltungen digital abzudecken. In vielen Fächern ist dies eine Umstellung, aber durchaus machbar.

Schwieriger ist die Situation in besonders praxisnahen Fächern wie Medizin, Sport oder Landwirtschaft. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) fordert schnelle und "pragmatische Lösungen".

Musikhochschule hofft auf Erlaubnis, dass Kleingruppen weiter musizieren dürfen

An der Freiburger Musikhochschule sei die Herausforderung besonders groß, weiß Rektor Ludwig Holtmeier. Die Hochschule baue derzeit die Kommunikationssysteme aus und vergrößere die Serverkapazitäten. Dennoch ist gerade im Fach Musik das Musizieren der elementarste Bestandteil der Ausbildung - und nicht jeder Student hat sein eigenes Musikinstrument zuhause. Entsprechend hofft Holtmeier, dass diese Studenten unter strengen Voraussetzungen Übungsräume und Säle nutzen dürfen. Dazu soll es Zugangsbeschränkungen und genau gekennzeichnete Wege geben, auf denen sich bestimmte Studenten oder Dozenten bewegen dürfen - sofern die Corona-Verordnung der Landesregierung dies erlaubt. Plexiglasscheiben sollen Lehrer und Studenten trennen. Kleinere Gruppen, die zusammen üben, sollen sich in großen Sälen zerstreuen.

Baden-Württemberg hatte den Start des Sommersemesters wegen des Coronavirus auf den 20. April verschoben. An den staatlichen Hochschulen im Südwesten sind rund 330 000 Studenten eingeschrieben.

(br/dpa)