Gewerkschaften fordern Sicherung des Klinikstandorts Bad Krozingen

Die Spitzenpolitiker sollen die Absicherung der Klinik-Arbeitsplätze zur Chefsache machen

Mit einem gemeinsamen offenen Brief haben sich am Dienstag (07.04.2020) die Beschäftigten des Universitäts-Herzzentrums Freiburg-Bad Krozingen, die Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund, sowie der Personalrat der Uniklinik Freiburg an Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann und Bundesarbeitsminister Heil gewandt.

In dem Schreiben kritisieren sie die angespannte finanzielle Situation der Klink in Bad Krozingen, die sich nach Aussagen des Ärztlichen Direktors Prof. Dr. Frederik Wenz durch die Coronakise noch einmal drastisch verschärft habe. Vor diesem Hintergrund fordern sie die beiden Spitzenpolitiker dazu auf, die Standortsicherung zur Chefsache zu erklären und Arbeitsplätze langfristig zu sichern.

Umsatzsteuer-Forderungen in Millionenhöhe sollen für finanzielle Misere mit verantwortlich sein

Gleichzeitig hinterfragen sie die mutmaßliche finanzielle Schieflage und vermuten, dass au diese Art stattdessen die begonnene Fusion des Herzzentrums mit der Universitätsklinik in Freiburg weiter vorangetrieben werden soll. Bei der Belegschaft würde das zu großer Verunsicherung führen. Dass in Wirklichkeit solch eine versteckte, wirtschaftliche Absicht dahinter stecken könnte, dementiert die Krankenhausleitung. Sie begründet die Probleme mit drohenden Umsatzsteuernachzahlungen in Millionenhöhe.

Klinikmitarbeiter und Gewerkschaften wollen dieses Argument nicht gelten lassen und verweisen in ihrem offenen Brief darauf, dass die Finanzverwaltung für 2020 bereits Entwarnung gegeben hätte und eine mögliche Gesetzesänderung in Aussicht wäre, die das Thema Umsatzsteuer für das Herzzentrum sogar bis 2022 aufschieben könnte.

Am Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen arbeiten rund 1500 Mitarbeiter, weitere 13.100 Angestellte sind es im Kernbereich des Universitätsklinikums Freiburg. Nach eigenen Angaben vertreten die Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund damit die Interessen von mehr als 14.000 Klinikbeschäftigten.

(fw)

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