Münsterbaumeisterin, Münsterbauverein, Münsterbauhütte, Freiburg, Anne-Christine Brehm, © Münsterbauverein Freiburg

Freiburgs neue Münsterbaumeisterin Anne-Christine Brehm tritt ihr Amt an

Die 41-jährige Wissenschaftlerin tritt damit die Nachfolge ihrer langjährigen Vorgängerin Yvonne Faller an

Nachdem der Freiburger Münsterbauverein Mitte März eine Nachfolgerin für die bisherige, langjährige Münsterbaumeisterin Yvonne Faller gewählt hat, kann diese jetzt ihr neues Amt antreten. Ab Donnerstag (15.07.2021) ist die 41-jährige Bau- und Architekturhistorikerin Anne-Christine Brehm für den Erhalt und die weitere Erforschung des Freiburger Wahrzeichens zuständig.

Sie stammt aus der Gemeinde Feuerbach bei Kandern im Kreis Lörrach, hat an der Uni Karlsruhe Architektur studiert und hat sich bereits bei ihrer Doktorarbeit mit dem Münsterbaumeister Hans Niesenberger aus dem 15. Jahrhundert beschäftigt. Dieser hatte den Chor-Gebäudeteil damals mit umfassenden Umstrukturierungen gerettet, als sich schon die Wände begonnen hatten zu neigen.

Neben ihrer konkreten Forschung zum Münster gilt Brehm auch allgemein als Expertin für die Bauweisen der Gotik und Spätgotik, sowie für mittelalterlichen Bautechniken. Ihr umfassendes theoretisches Fachwissen soll in dem neuen Amt nun auch praktische Anwendung finden.

Traditionsreiche Handwerksmethoden bewahren und neue technische Ansätze erproben

Dabei möchte sie moderne Sanierungsmethoden einsetzen, um die Kirche auch weiterhin für die Nachwelt erhalten zu können, spricht sich aber gleichzeitig für die Bewahrung des alten Steinmetzhandwerks aus. Zu ihren neuen Aufgaben sagte sie:

Den Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen finde ich sehr bereichernd. Einige aus dem Team der Freiburger Münsterbauhütte habe ich schon durch meine Forschungen kennen und schätzen gelernt und freue mich daher umso mehr auf die Zusammenarbeit.

Brehms Vorgängerin Faller hatte sich 16 Jahre lang um das Münsterbauwerk gekümmert, in ihre Zeit fiel unter anderem die großangelegte Sanierung des Turms mit einem bildprägenden Gerüst, das im Herbst 2018 nach insgesamt zwölf Jahren wieder abgenommen werden konnte. Faller hatte sich Ende März 2021 aus gesundheitlichen Gründen als Münsterbaumeisterin verabschiedet.

Die Kulturorganisation UNESCO der der Vereinten Nationen hat die Freiburger Münsterbauhütte erst vor Kurzem zusammen mit 17 anderen Teams aus fünf verschiedenen Ländern in das Register "Gute Praxisbeispiele der UNESCO zum Immateriellen Kulturerbe" aufgenommen.

(fw)