Für das Kraftwerk sind laut Atomaufsicht keine neuen Brennstoffe mehr vorgesehen und auch die Wartung wird beendet

Frankreich scheint sich an seinen geplanten Abschalttermin für das pannengeplagte Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass zu halten. Davon geht die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer nach neuen Gesprächen mit französischen Politikern aus.

Auch fachlich deutet demnach einiges auf eine Stilllegung im Jahr 2020 hin. Falls sich die Regierung in Paris an das Versprechen hält, dürfte der erste Reaktor nächstes Jahr ab März vom Netz gehen, der zweite voraussichtlich im August.

Regierungspräsidentin hat bei französischen Kollegen nachgehakt

Noch Ende Mai hatte es an der Ernsthaftigkeit von Frankreichs Ankündigung zuletzt starke Zweifel gegeben. Bei einer wichtigen Sitzung hatte der Kraftwerkbetreiber EDF damals zu einem konkreten Abschalttermin geschwiegen.

Daraufhin hat sich Schäfer nun in der Zwischenzeit an den Präfekten Laurent Touvet und weitere Vertreter des französischen Staates gewandt. Sie haeben ihr signalisiert, dass an der Stilllegung nicht mehr zu rütteln ist, heißt es in einem Schreiben, das der baden.fm-Redaktion vorliegt.

Stilllegung könnte im Frühjahr und Herbst 2020 kommen

Trotzdem möchten die südbadischen Gegner des Atomkraftwerk-Standorts weiterhin wachsam bleiben und dafür kämpfen, dass die Termine auch wirklich eingehalten werden, so die Ankündigung. Als wichtigen Schritt werten sie dabei, dass mittlerweile EDF und Politik die genaue Entschädigungsvereinbarung ausverhandelt haben. Das ist die Grundvoraussetzung für die Abschaltung des Meilers.

Fessenheims Druckreaktor 1 hätte eigentlich eine neue Druckprüfung durchlaufen müssen, wenn seine Betriebgenehmigung über den März 2020 hinaus verlängert werden sollte. Da das nicht passiert ist, stehen die Chancen gut, dass hier ein dauerhaftes Ende bevorsteht. Auch für Reaktorblock 2 wurde bisher kein neuer Betriebszyklus mehr beantragt, obwohl seine Genehmigung noch bis 2022 gelten würde.

(fw)