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Deutsch-französische Fessenheim-Gesellschaft soll aufgelöst werden

Plan für grenzüberschreitenden Gewerbepark rückt in weite Ferne

Auf dem Gebiet des stillgelegten Atomkraftwerks im elsässischen Fessenheim sollte eigentlich ein grenzüberschreitender Gewerbepark für innovative Technologien entstehen. Dieser Plan ist jetzt aber in weite Ferne gerückt. Die deutsch-französische Gesellschaft, die sich um die weitere Nutzung und die wirtschaftliche Entwicklung des Gebiets rund um das ehemalige Kernkraftwerk kümmern sollte, soll jetzt nämlich aufgelöst werden. Ein Sprecher des Landratsamts Breisgau-Hochschwarzwald sagte am Donnerstag (22.09.2022) der Deutschen Presseagentur in Freiburg, die Rechtsform und die Zusammensetzung der Gesellschaft hätten sich als ungeeignet herausgestellt. Das Areal umfasse wegen Umweltschutzauflagen auch nur noch 55 Hektar. Deutsche Anteilseigner seien bei der nach französischem Recht organisierten Gesellschaft mit insgesamt 14,5 Prozent im Boot. 

Deutschland und Frankreich wollten sich gemeinsam um die Nachnutzung des AKW-Geländes kümmern

Um nach der Schließung des Atomkraftwerks im Elsass die wirtschaftliche Entwicklung in dem Gebiet anzukurbeln, wurde die Gesellschaft im April 2021 von 17 deutschen und französischen Partnern gegründet. Das Projekt für eine gemeinsame Nachnutzung des Gebiets um das im Sommer 2020 stillgelegte Atomkraftwerk gehört zu einer von Berlin und Paris fest vereinbarten Prioritätenliste, um den Aachener Vertrag für die deutsch-französische Zusammenarbeit umzusetzen. Wann die Gesellschaft mit dem Namen Novarhéna aufgelöst werden soll, steht noch nicht fest, die Tageszeitung "Dernières Nouvelles d'Alsace" hatte aber den Monat Oktober genannt. Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald habe bei Novarhéna 20.000 Euro eingebracht, nach deren Liquidierung sei ein Verlust von etwa 10.000 Euro möglich, sagte der Landratsamts-Sprecher. Details stünden noch nicht fest. Es gebe aber auch noch andere Vorhaben für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit für die Entwicklung der Region.

(dpa/mjk/rg)