Fessenheim: Alte Verträge machen dem Land zu schaffen

Besser heute als morgen sollte das Atomkraftwerk in Fessenheim vom Netz gehen, geht es nach Landesvertretern in Stuttgart und vielen Anwohnern im Oberrheingebiet. Der französische Präsident François Hollande hat allerdings klar gestellt, dass die Abschaltung erst für Ende 2016 geplant ist. Ein Gutachten eines Freiburger Öko-Instituts hat dem Atommeiler andererseits Sicherheitsdefizite im Schutz gegen Hochwasser und Erdbeeben attestiert. Nicht zuletzt deswegen forderte kürzlich das Umweltministerium die Regierung in Paris auf frühzeitig zu handeln.

Allerdings könnte die vorzeitige Stilllegung von Fessenheim teuer werden für das Land, denn es ist in seiner Eigenschaft auch Großaktionär der EnBW. Das Karlsruher Energieunternehmen ist nämlich seit Jahren mit dem Atommeiler der Électricité de France (EdF) in engem Kontakt – auch vertraglich. Das birgt Risiken bei einer vorzeitigen Abschaltung, wobei das Landes-Umweltministerium erst einmal das Gesetz zur Umstrukturierung der französischen Energieversorgung abwarten möchte. Dieses soll Anfang 2014 der Regierung in Paris vorgelegt werden und auch konkrete Regelungen bezüglich dem AKW in Fessenheim besitzen.