Nach langem Hin und Her steht erstmals ein konkreter Termin für die geplante Abschaltung fest

Der Reaktorblock 1 des elsässischen Atomkraftwerks Fessenheim soll im März 2020 dauerhaft vom Netz gehen. Das hat Frankreichs Umweltminister De Rugy am Freitagnachmittag (01.02.2019) bei einem Treffen aller Verantwortlichen für die Abschaltung in Volgelsheim bei Neuf-Brisach angekündigt. Der andere Reaktor soll anschließend im August 2020 folgen.

Schrittweise Abschaltung im März und August 2020

An den  Gesprächen waren von deutscher Seite auch Freiburgs Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, Landrätin Dorothea Störr-Ritter, IHK-Präsident Steffen Auer und der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn beteiligt.

Gemeinsam mit den französischen Entscheidungsträgern haben sie eine Absichtserklärung unterzeichnet. Diese soll regeln, was nach dem Aus des Atomkraftwerks mit dem Gelände und der Region passieren soll. De Rugy hatte in diesem Zusammenhang auch die neuen offiziellen Abschalttermine genannt. Es ist damit das erste konkrete Datum der französischen Regierung zu Fessenheim seitdem das höchste Verwaltungsgericht in Frankreich Ende Oktober 2018 das entsprechende Dekret als Rechtsgrundlage gekippt hatte.

Auch wenn es bis dahin noch zu weiteren Verzögerungen kommen kann, sind die neuen Termine damit vergleichsweise ernst zu nehmen. Davon gehen auch Atomkraftgegner in ersten Reaktionen aus. Sie begrüßen den Schritt zwar, behaaren wegen mutmaßlicher Sicherheitsrisiken aber weiterhin auf einem sofortigen Aus des Atomkraftwerks.

Grenzüberschreitender Gewerbepark soll Arbeitskraft im Elsass erhalten

Von offizieller Seite ist für die Zukunft dort jetzt eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit auf beiden Seiten des Rheins geplant. Im Raum steht weiter die Idee eines deutsch-französischen Gewerbeparks mit Extra-Flächen für erneuerbare Energien. Auch die direkte Zugverbindung zwischen Colmar und Freiburg soll dann irgendwann in den nächsten Jahren wieder ihren Betrieb aufnehmen.

Mit diesen Maßnahmen sollen die Wirtschaftskraft im Elsass erhalten bleiben oder sogar noch weiter wachsen, wenn die Jobs im pannengeplagten Meiler dann in gut zwei Jahren wegfallen.

(fw)