Fessenheim, Atomkraftwerk, Reaktor, © Patrick Seeger - dpa

Defektes Ventil führt zu Abschaltung eines Reaktors im Atomkraftwerk Fessenheim

Der Betreiber macht bisher keine genaueren Angaben über die Schwere des Zwischenfalls

Im Atomkraftwerk Fessenheim hat es einen Zwischenfall gegeben. Wegen eines defekten Ventils wurde der Reaktorblock 1 am frühen Montagabend (01.04.2019) heruntergefahren. Bis das Ventil repariert ist, soll der Reaktor abgeschaltet bleiben, schreibt der Kraftwerksbetreiber EDF auf seiner Internetseite.

Insgesamt ist die Informationslage bislang sehr spärlich. Bisher steht weder fest, in welchem Bereich der Anlage die Arbeiten stattfinden, noch, was normalerweise die Aufgabe des kaputten Ventils ist. Und auch zur Frage, ob möglicherweise sogar Radioaktivität ausgetreten ist, macht die EDF keine Angaben. Gegenüber den dem Freiburger Regierungspräsidium hat sie den Zwischenfall selbst mit einer 0 auf der internationalen INES-Störfall-Skala von 0 bis 7 eingestuft. Das bestätigt uns ein Behördensprecher auf baden.fm-Anfrage. Das wäre damit ein Ereignis mit nur geringer sicherheitstechnischer Bedeutung oder gleich komplett ohne.

EDF geht von einer 0 auf der internationalen Störfall-Skala aus

Atomkraftgegner wollen inzwischen an einer Messstation einen leicht erhöhten Wert bei der Gammastrahlung gemessen haben, heißt es in einem Bericht der ARD. Ob sich die Erhöhung tatsächlich auf die Panne in Fessenheim zurückführen lässt, ist dabei nicht gesagt.

Reaktor 1 war erst im März wieder ans Netz gegangen, nachdem er im Januar neue Brennstäbe erhalten hatte und gewartet wurde. Reaktorblock 2 ist hingegen weiter in Betrieb und produziert wie gewohnt Strom. Die französische Regierung hatte zuletzt angekündigt, dass das grenznahe Atomkraftwerk Fessenheim ab dem März 2020 schrittweise dauerhaft abgeschaltet werden soll. Bis es komplett vom Netz ist, dürfte es Sommer werden.

(rg) & (fw)

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