© Ditfurth/dpa

Bildungsgewerkschaften halten Schulöffnungen für einen Fehler – Land widerspricht

Trotz Teststrategie steht der Regelbetrieb an den Schulen in der Kritik

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) wie auch der Gewerkschaftsbund Verdi kritisieren den Zeitpunkt für die Rückkehr in den rewgelbetrieb an Schulen. Seit Wochenbeginn besuchen Schülerinnen und Schüler bis Klasse sechs in Baden-Württemberg, nach wochenlangem Lockdown, wieder die Schulen - ohne Abstand, ohne Wechselunterricht. Grundschulen sind vom Wechselunterricht in den Regelbetrieb übergegangen. Ältere Schüler (ab Klasse sieben) bleiben - mit Ausnahme der Abschlussklassen - bis nach den Osterferien im Fernunterricht.

Lehrer haben uns in einer Umfrage wissen lassen, dass sie Angst haben zu unterrichten."

"Es hätten zunächst die Voraussetzungen für einen sicheren Unterricht erfüllt werden müssen", sagt die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin, Hanna Binder. "Das wurde zu schnell umgesetzt und auch die Maskenpflicht an den Grundschulen kam viel zu spät." Die Landesregierung habe ignoriert, dass die britische Mutation des Coronavirus aktuell im Land grassiert. "Da hätte man handeln müssen", sagt deshalb der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand. "Die Lehrer haben uns in einer Umfrage wissen lassen, dass sie Angst haben zu unterrichten." Die Impfstrategie des Landes habe sich als Katastrophe entpuppt.

Lehrerinnen und Lehrer sollten, ginge es nach dem VBE, nur unterrichten dürfen, wenn sie ausreichend vor dem Coronavirus geschützt sind. "Nur wer geimpft ist, sollte in der aktuellen Pandemie-Situation unterrichten, alles andere ist unverantwortlich."

Die Kultusministerien der Länder sind hingegen überzeugt, dass die Schulen in Deutschland so lange wie möglich offengehalten werden müssen. Dabei sollten Lehrkräfte im Präsenzunterricht zugleich Vorrang beim Impfen bekommen. Darauf habens ich die Kultusminister in ihrer gemeinsamen Konferenz verständigt.

(br)