Stefan Räpple, AfD, Demonstration, Freiburg, © Sebastian Gollnow - dpa

AfD-Landtagsfraktion trennt sich von Stefan Räpple

Angekündigter Rauswurf des Politikers ist nun offiziell

Seit einer Woche ist bekannt, dass sich die AfD-Fraktion im Stuttgarter Landtag von ihrem umstrittenen Abgeordneten Stefan Räpple trennen will. Nun meldet die Partei Vollzug. Das teilt Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) am Mittwoch (11.11.2020) im Landtag mit. Räpple, der mehrfach durch Aufrufe zur Gewalt aufgefallen war, ist nun parteilos.

Grund für den Rausschmiss war ein Auftritt Räpples auf einer Demonstration in Mainz, wo er dazu aufgerufen hatte, die Bundesregierung gewaltsam zu stürzen. Auch die Generalstaatsanwaltschaft in Koblenz ermittelt deshalb gegen den 39-Jährigen, der unter anderem an der Pädagogischen Hochschule Freiburg auf Lehramt studierte.

Räpple fiel in der Vergangenheit immer wieder durch unangebrachtes Verhalten im Landtag, antisemitische und rechtsextreme Äußerungen auf. 2018 wurde er, nachdem er die SPD-Fraktion als "rote Terroristen" betitelt hatte und durch mehrere Zwischenrufe einen Eklat im Plenum provozierte, des Landtages verwiesen und musste schließlich von der Polizei hinaus begleitet werden. Er steht der rechtextremen Identitären Beweung nahe. Am 11. Dezember 2018 entschied die AfD-Fraktion, gegen Räpple ein Parteiausschlussverfahren wegen Verstößen gegen die Grundsätze der Partei und wiederholten parteischädigenden Verhaltens einzuleiten.

(br)