Geburt, Baby, Füße, Familie, Schwangerschaft, © Pixabay (Symbolbild)

Zöllner an Grenze bei Weil am Rhein wird Geburtshelfer

Fruchtblase einer Frau platzt auf Fahrt durch die Schweiz

Eine hochschwangere Frau hat Ende Juni am Grenzübergang Weil am Rhein/Basel ein Kind auf die Welt gebracht. Bis der Rettungsdienst eingetroffen war, haben sich die Grenzbeamten um das Neugeborene und die Mutter gekümmert und die Nabelschnur durchtrennt.

Sonntagsdienst ist oft eine eintönige Sache. Der 27. Juni wird den Zollbeamten beim Zollamt Weil am Rhein-Autobahn aber noch lange in Erinnerung bleiben:

Gegen 15:30 Uhr haben die Beamten einen Anruf bekommen: Ein Mann sei mit seiner Frau und mehreren Verwandten von der Schweiz kommend in einem Kleinbus auf der Autobahn unterwegs, sie befänden sich kurz vor dem Zollamt und würden dringend Hilfe benötigen, da bei seiner hochschwangeren Frau gerade die Fruchtblase geplatzt sei. Nachdem die Zöllner den Rettungsdienst informiert haben, ist der Kleinbus schon auf der Rückseite des Abfertigungsgebäudes vorgefahren. Auf der Rückbank: Eine sichtlich mitgenommene junge Frau, neben ihr eine weitere Person mit dem Neugeborenen im Arm, ebenfalls sehr verstört.

Einer der als Ersthelfer ausgebildeten Zöllner hat der Frau den Säugling abgenommen und auf Verletzungen untersucht. Er war sehr erleichtert, dass das Baby unverletzt war und mehrfach geschrien hat. Mit einer desinifizierten medzinischen Schere hat der Beamte die Nabelschnur abgeschnitten und Mutter und Tochter in eine Wärmedecke gepackt. Eine weitere Beamtin hat sich um die restliche Reisegesellschaft gekümmert, deren Mitglieder alle sichtlich unter Schock gestanden haben.

Der eingetroffene Rettungsdienst hat die junge Mutter und ihr Neugeborenes in das Krankenhaus nach Lörrach gebracht, die Verwandten im Gefolge.

Am Montag (28.06.2021) hat die Familie bereits wieder die Heimreise nach Nordrhein-Westfalen antreten können. Das Hauptzollamt Lörrach hat einen „Zollteddy“ an die Heimatadresse des Mädchens geschickt und hofft, dass das Kind nun "zollgeprägt" sei.

(dk)