Schafe, Schafherde, Wolle, Nutztiere, Landwirtschaft, © Pixabay (Symbolbild)

Vier Schafe im Ortenaukreis getötet – Verdacht fällt auf Wolf

Ob wirklich ein Wolf für den Angriff verantwortlich ist, sollen jetzt entnommene Genproben im Labor zeigen

Ein bisher noch nicht näher identifiziertes Raubtier hat in der Gemeinde Mühlenbach im Ortenaukreis am Freitag (23.04.2021) vier Schafe gerissen und ein weiteres verschwinden lassen. Das hat am Samstag das Umweltministerium in Baden-Württemberg mit einer ersten Mitteilung bestätigt.

Bei den getöteten Nutztieren haben Experten Genproben an den Bisswunden entnommen. Damit versuchen sie jetzt im Labor herauszufinden, ob möglicherweise ein Wolf für den Vorfall verantwortlich sein könnte. In der Region streift offenbar bereits seit einiger Zeit ein Wolfsrüde durch die Wälder. Ob er aber tatsächlich in Zusammenhang mit den gerissenen Schafen steht, lässt sich noch nicht sagen.

Behörden nehmen den Vorfall ernst und bitten die Augen offen zu halten

Das Ministerium hat alle Wildtierbeauftragten in der Region über das Ereignis informiert und auch die Verbände aus der extra eingerichteten Koordinationsgruppe Wolf sind in Alarmbereitschaft.

Wer im Ortenaukreis selbst verdächtige Beobachtungen macht, die auf die Anwesenheit eines Wolfs hindeuten, sollte umgehend mit der Forstwissenschaftlichen Versuchsanstalt in Freiburg Kontakt aufnehmen: Entweder per E-Mail an info@wildtiermonitoring.de oder telefonisch unter 0761/4018274.

Landespolitik will betroffenen Nutztierhalten Unterstützung anbieten

Lange Zeit galten Wölfe in unseren Breitengraden als nahezu ausgestorben. Seit einigen Jahren mehren sich die Zeichen, dass die streng geschützten Wildtiere wieder nach und nach in den Schwarzwald zurückkehren und hier auch irgendwann wieder heimisch werden könnten.

Die Landesregierung hat für den Schwarzwald ein eigenes Fördergebiet für die Wolfsprävention eingerichtet, um beispielsweise Landwirten und anderen Nutztierhalten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Umgekehrt müssen diese aber etwa auch spezielle Elektrozäune um ihre Weiden aufstellen, um im Fall eines Wolfsrisses auch eine Entschädigung zu erhalten.

Ausführliche Informationen zu den Themen Herdenschutz, Daten zu Wolfssichtungen im Land und Verhaltenshinweise beim Zusammentreffen von Mensch und Wolf gibt es auf der Internetseite des baden-württembergischen Umweltministeriums.

(fw)