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Südwest: Maßnahmen gegen Bienensterben dringend erforderlich

Die Imker in der Region begrüßen das Ziel aus Stuttgart, Wild- und Honigbienen in Baden-Württemberg künftig stärker unter Schutz zu stellen. Dieser Schritt sei nach Ansicht einzelner Bienenexperten so dringend erforderlich wie nie zuvor. Die grün-rote Landesregierung hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Imker im Kampf gegen das zunehmende Bienensterben mit neuen Maßnahmen und Förderungen zu unterstützen. Als Grund für das Massensterben sehen die Experten vor allem den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, sowie eingeschleppte Parasiten und Krankheiten, die den Bienenvölkern schwer zusetzen.

 

Dabei produzieren Bienen weitaus mehr als nur Honig und Wachs. Als einer der Haupt-Bestäuber sorgen die Insekten nicht nur auf Ackerflächen und Plantagen für gute Ernten . Weil viele Pflanzen in ihrer Verbreitung grundsätzlich auf die Bienen angewiesen sind, droht mit dem möglichen Arten-Aus der Bienen ein regelrechter Ökosystem-Kollaps. Dieser hätte auch für den Menschen drastische Folgen, befürchten Umweltschützer.

 

In den letzten Jahren hatte vor allem die so genannte Varroa-Milbe bei den Imkern für Entsetzen gesorgt. Diese befällt die Bienen selbst oder ihren Stock und überträgt darin nicht nur Viren, sondern schwächt auch ihren Wirt sehr stark. Die befallenen Larven und Bienen fallen in ihrer Entwicklung und Leistungsfähigkeit zurück und sterben früher.

 

Hinzu kommen die Auswirkungen den Klimawandels. Durch bislang eher lange, aber milde Winter und feuchte Sommer wird nicht nur der Parasitenbefall begünstigt. Auch die Futtersuche und Brut verlagert sich für die Bienen nach den Erkenntnissen einiger Imker um mehrere Wochen. Gleichzeitig müssen sie im Winter immer öfter mit Honig nachfüttern, weil die Schwärme ohne ausreichende Anzahl von pflanzlichen Nahrungsquellen schlichtweg verhungern würden.

 

Die Landesregierung versucht nun vor allem den Einsatz von für Bienen gefährlichen Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft einzudämmen. Viele der Stoffe, die in der EU zugelassen sind, töten die Biene zwar nicht mehr direkt. Gerade im Fall von den so genannten Neonicotinoiden wirken diese aber schädigend auf das Nervensystem der Insekten. Ihre Wahrnehmung, Bewegung, sowie ihr Orientierungssinn wird beeinträchtigt. Viele Bienen finden dadurch nicht mehr zum Stock zurück und verenden. Bereits vor zwei Jahren hat die Politik daraufhin diese bestimmte Stoffgruppe für die Maisaussaat verboten.

 

Wir haben uns mit Ekkehard Hülsmann vom Landesverband Badischer Imker, sowie dem Grünen-Landtagsabgeordneten Reinhold Pix zum Thema unterhalten. Die konkreten Maßnahmen und Reaktionen darauf stellen wir Ihnen heute Abend stündlich ab 18:00 Uhr bei Südbaden Aktuell vor.