Oberlandesgericht, Stuttgart, IS-Rückkehrer, © Christoph Schmidt - dpa

Mutmaßlicher IS-Rückkehrer aus Waldshut-Tiengen vor Gericht

Die Staatsanwaltschaft hält ihn für ein Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat:

Ein 20 Jahre alter  Mann aus dem Großraum Waldshut-Tiengen muss sich ab heute vor dem Oberlandesgericht in Stuttgart wegen seiner mutmaßlichen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verantworten. Laut Anklage hat er sich im März 2015 einer bewaffneten IS-Miliz in Syrien angeschlossen, zu der er vorher über Bulgarien und die Türkei gereist war. Von dort war er angeblich nur deshalb wieder zurückgekehrt, weil seine Mutter starke gesundheitliche Probleme hatte und er sich um seine Familie kümmern wollte. Bei der Rückreise hatten ihn türkische Sicherheitskräfte festgenommen und später nach Deutschland abgeschoben. Am Stuttgarter Flughafen haben dann auch hier die Handschellen geklickt. Inzwischen befindet sich der Mann wieder auf freiem Fuß.

Angeklagter soll unter schweren psychischen Problemen leiden

Auf Antrag der Verteidigung wird der Gerichtsprozess zum größten Teil unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Ein Rechtsanwalt spricht von einer Persönlichkeitsstörung seines Mandanten und einer möglichen Entwicklungsstörung und möchte deshalb sein Persönlichkeitsrecht besonders geschützt sehen. Auch seine Familie soll während der insgesamt 27 Verhandlungstage nicht in die Öffentlichkeit treten. Ein Urteil ist frühestens Ende Dezember zu erwarten.