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Landkreise Lörrach und Waldshut müssen öffentliches Leben wieder bremsen

Zum Einkaufen einen Termin vereinbaren und persönlich vorbeikommen - damit ist hier erst einmal wieder Schluss

Weil die Corona-Infektionszahlen weiter steigen, müssen die beiden südbadischen Landkreise Lörrach und Waldshut die Notbremse ziehen und große Teile des öffentlichen Lebens noch einmal herunterfahren.

Der Kreis Waldshut lag mehr als fünf Tage über dem Grenzwert von 100 und zuletzt bei 131,6. Dort schließen ab Dienstag (13.04.2021) Sportstätten und Freizeitangebote wie Zoos, Museen und Galerien. Kunden dürfen im Einzelhandel außerdem nur noch vorbestellte Waren nach dem "Click&Collect"-Prinzip abholen. Nagel-, Tattoo-, und Sonnenstudios bleiben bis auf Weiteres dicht.

7-Tage-Inzidenz: Kreis Lörrach bei 131,6, Kreis Lörach bei 108

Auch im Nachbarkreis Lörrach ziehen die Infektionszahlen weiter an. Das Landratsamt hat hier beschlossen, dass die vorangegangenen Öffnungen ab Donnerstag wieder zurückgenommen werden müssen. Ab dann gelten wieder die gleichen Regeln wie in Waldshut. Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Raum Lörrach aktuell bei 108. Landrätin Marion Dammann bedauert, dass ihre Behörde trotz aller Versuche, sich gegen die dritte Welle zu stellen, die Notbremse ziehen musste.

Marion Dammann (Landrätin Kreis Lörrach): "Wir müssen zu unserem großen Bedauern die Notbremse ziehen"

Sie betont, dass der Kreis dabei der allgemeinen Entwicklung in Baden-Württemberg folge, aber bei den Inzidenzzahlen trotzdem noch besser dastehe als der Landesschnitt. Dieser lag zuletzt bei rund 140.

Dammann hofft, dass der Kreis Lörrach den Grenzwert von 100 nicht nur durch konsequentes Impfen, sondern auch durch flankierende Maßnahmen wie Corona-Tests und die geplante Kontaktverfolgung über die Luca-App bald wieder unterschreiten kann. Vor diesem Hintergrund ruft sie auch noch einmal die Bürger in der Region zu erhöhter Wachsamkeit auf und sich an die gängigen Regeln wie Abstand und das Maskentragen zu halten.

Jörg Lutz (Oberbürgermeister Lörrach): "Da ist wirklich viel Frust und fast schon Verzweiflung da"

Auch Lörrachs Oberbürgermeister Jörg Lutz ist sich dessen bewusst, dass der Landkreis keine andere Wahl hatte als die Notbremse noch einmal zu ziehen. Trotzdem sei gerade in den betroffenen Wirtschaftsbranchen die Enttäuschung in der Stadt sehr groß.

Viele von ihnen hätten in den vergangenen Wochen Konzepte erarbeiten, um das Ansteckungs-Risiko bei einer Öffnung möglichst gering zu halten. Nach Einschätzung von Lutz habe das prinzipiell auch gut funktioniert.

Wissenschaft hatte schon im Vorfeld vor Rücknahme der Öffnungsschritte nach Ostern gewarnt

Der Trend zu flächendeckenden, kurzen Öffnungen und anschließender Rücknahme hatte sich vorher bundesweit in vielen Landkreisen abgezeichnet. Das Robert-Koch-Institut hatte davor gewarnt, dass während der Osterferien weniger Tests auf das Coronavirus durchgeführt wurden.

Die teils stagnierenden Fallzahlen nach Ostern seien daher nicht zuverlässig gewesen. Jetzt, da die Daten wieder eher mit dem realen Infektionsgeschehen übereinstimmen, kommt es daher in ganz Deutschland zu Schließungsschritten.

Eine Übersicht darüber, was in Ihrem Landkreis in Südbaden erlaubt ist und was nicht, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

(fw)