Containern, Abfall, Lebensmittel, Restmüll, Brötchen, © Christoph Söder - dpa (Symbolbild)

Landesregierung will das „Containern“ von Lebensmitteln weiter verbieten

Die Mülltonne auf und alles mitnehmen, was noch gut verpackt und genießbar ist

Baden-Württembergs Justizminister Guido Wolf (CDU) stellt sich gegen die Forderung, das so genannte "Containern" weggeworfener Lebensmittel im Südwesten zu legalisieren. Aus seiner Sicht würde das falsche Signale setzen, sagte er am Dienstag (04.06.2019) der Nachrichtenagentur dpa.

Auch in Freiburg gibt es eine große, aktive Container-Szene

Dass Supermärkte nicht immer alles, was sie im Sortiment haben, auch verkauft bekommen, mag nichts Ungewöhnliches sein. Aber was passiert mit den Überbleibseln? Im Regelfall werden die Lebensmittel entweder zu kleinen Teilen an Wohltätigkeitsorganisationen wie die Tafel gespendet oder sie landen im Müll.

Diese Tatsache gefällt aber vielen, vor allen jungen Leuten und Studenten nicht besonders. Sie wollen die noch guten und essbaren Lebensmittel nicht einfach in den Mülleimern der Supermärkte verkommen lassen und gehen deshalb nachts auf sogenannte „Container-Touren“. Alles, was dabei noch genießbar ist, holen sie aus den Behältern und verarbeiten es weiter. Oft sind die Lebensmittel dabei noch originalverpackt.

Diebstahl und Hausfriedensbruch stehen als Vorwürfe im Raum

Nach aktueller Gesetzeslage ist das allerdings verboten, da auch die Abfälle der Geschäfte zunächst einmal ihr Eigentum sind. Streng genommen können sich die aktiven Container-Unterstützer wegen Hausfriedensbruchs und Diebstahls strafbar machen.

Einen Vorstoß, das zu ändern, hat nun unter anderem Hamburgs Justizsenator Till Steffen (Grüne) gewagt. Dort soll das Wiederverenden noch guter Lebensmittel aus den Mülltonnen bald straffrei werden. Für Baden-Württemberg kommt das bisher nicht in Frage. Wolf betont, es könne nicht sein, etwas nach dem Gesetz klar Illegales auf einmal für in Ordnung zu befinden, ohne dass sich etwas daran geändert hat.

(jw) & (fw)