Mund-Nasen-Schutz, OP-Maske, Maskenpflicht, Unterricht, Schule, Schüler, © Matthias Balk - dpa (Symbolbild)

Landesgesundheitsamt rechnet mit deutlich mehr Corona-Infektionen bei Schülern

Nach dem Ende der Sommerferien geht die Behörde davon aus, dass sich viele 12- bis 17-Jährige anstecken werden

Zum Start des neuen Schuljahrs in Baden-Württemberg am kommenden Montag (13.09.2021) rechnet das Landesgesundheitsamt mit einem rasanten Anstieg der Corona-Fallzahlen an den Schulen. Die Zahl der Neuinfektionen dürfte bei den Jüngeren demnach deutlich höher ausfallen als beim Rest der Bevölkerung, warnt der Leiter des Referats für Gesundheitsschutz und Epidemiologie Stefan Brockmann.

Er rechnet zum Schulbeginn etwa bei der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen mit einer massiv steigenden Inzidenz. Weil aber auch bei dieser Gruppe inzwischen Corona-Schutzimpfungen in Deutschland möglich sind, schaue man bewusst nicht mehr nur auf die Inzidenz, so der Chef-Virologe. Zugleich habe sich das Land das Ziel gesetzt, dass es keine Schulschließungen mehr geben soll und auch möglichst keine gesamten Klassenverbände mehr in Quarantäne geschickt werden müssen.

Baden-Württemberg hat da saus Sicht von Brockmann den Vorteil, dass die Sommerferien in anderen Bundesländern bereits beendet seien und man dort beobachten könne, wie sich die Infektionszahlen danach entwickeln, um anschließend im Südwesten entsprechend handeln zu können.

Appell: Langzeitfolgen von "Long-Covid" stärker in den Fokus nehmen

Doch auch beim Rest der Bevölkerung rechnet der Experte zum Herbst hin wieder mit mehr Ansteckungen. Je herbstlicher das Wetter wird und je mehr Alltag somit wieder in geschlossenen Räumen stattfindet, desto mehr müssen die Behörden mit wachsenden Coronavirus-Fallzahlen rechnen. Deshalb bleiben Impfen und Hygienekonzepte aus Sicht des Landesgesundheitsamtes die wichtigsten Mittel im Kampf gegen eine Ausbreitung des Erregers.

Wenn sich wieder mehr Menschen mit SARS-CoV-2 anstecken, rücken damit auch die Fälle von Menschen mit Spätfolgen einer Covid-19-Erkrankung bei den Virologen wieder stärker in den Fokus. Brockmann fordert, dass aufgrund der hohen Zahl an Menschen, die von "Long Covid" betroffen sind, das auch Einfluss auf unser Handeln in dieser Pandemie haben müsse.

Bei den Langzeitfolgen der Erkrankung sei nach wie vor vieles unbekannt. Hinzu kommt, dass es für Long-Covid-Fälle bisher keine Meldepflicht gibt. Häufig sieht man diese Fälle erst drei bis sechs Monate, nachdem die eigentliche Covid-19-Infektion bereits wieder überstanden sei - und zwar unabhängig davon ob diese leicht oder schwer verlaufen war.

dpa / (fw)