Schwarzwald, Idylle, Ferien, Ausflugsziel, Hinterzarten, © Pixabay (Symbolbild)

Im Schwarzwald nimmt das Baumsterben durch den Klimawandel drastisch zu

Das Baumsterben im Schwarzwald hat alarmierende Ausmaße erreicht, wie eine Langzeitstudie der Universität Freiburg zeigt.

Die Forschungsarbeit von Prof. Dr. Hans-Peter Kahle und Prof. Dr. Heinrich Spiecker, Experten für Waldwachstum und Dendroökologie, verdeutlicht den besorgniserregenden Einfluss des Klimawandels auf die Bäume in dieser Region. Die Untersuchung erstreckt sich über eine Zeitspanne von 68 Jahren (1953 bis 2020) und umfasst eine Fläche von rund 250.000 Hektar im Schwarzwald.

Hitzestress und Trockenheit führen zu Baumsterben

Die Hauptursache für das Baumsterben im Schwarzwald ist der Klimawandel, insbesondere die steigenden Temperaturen und die damit einhergehende Trockenheit. Die Langzeitstudie zeigt, dass die klimatische Wasserbilanz, also die Differenz zwischen Niederschlag und Verdunstung, negativ beeinflusst wird. Dies führt zu einem reduzierten Wachstum der Bäume und einer deutlich erhöhten Sterblichkeitsrate. Besonders betroffen sind Bäume, die bereits durch Insektenbefall, Pilze oder Umweltbelastungen geschwächt waren.

Verstärkter Einfluss der Klimaveränderungen

Die Forscher stellen fest, dass die Werte der klimatischen Wasserbilanz über die letzten 140 Jahre kontinuierlich abgenommen haben. Selbst das bekannte "Waldsterben I" gegen Ende des letzten Jahrhunderts, das hauptsächlich durch Witterungsbedingungen und Borkenkäferbefall verursacht wurde, spiegelt sich in dieser Analyse wider. Die Studie enthüllt jedoch, dass die Sterberate nach den extrem trockenen Sommern der letzten Jahre stark angestiegen ist, auf mehr als das 40-fache des nachhaltigen Zuwachses.

Dringender Handlungsbedarf

Die Forschungsergebnisse verdeutlichen die akute Bedrohung für den Schwarzwald und seine Ökosysteme. Die Sterberate der Bäume hat 2019 einen alarmierenden Höhepunkt erreicht, der über das Siebenfache der durchschnittlichen Sterberate von 1953 bis 2017 liegt. Die Experten warnen vor einer immer stärkeren Zunahme von warm-trockenen Perioden und betonen die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels zu ergreifen.

(mm)