Einzelhandel, Schließung, Notbremse, Lockdown, Kaufhaus, © Bernd Weißbrod - dpa (Symbolbild)

Hohe Nachfrage nach Entschädigungen bei coronabedingtem Verdienstausfall

247 Millionen Euro sind bis jetzt schon vom Land ausgezahlt worden 

Wer sich mit Corona infiziert hat und durch die Erkrankung nicht arbeiten kann, bekommt unter Umständen Geld zurück. Auch Eltern, die sich um ihr erkranktes Kind kümmern und nicht zur Arbeit gehen können, haben die Möglichkeit eine Entschädigung beim Land zu beantragen.

Wer aufgrund von Corona einen Verlust beim Verdienst hatte, kann einen Antrag stellen. Es dauert im Schnitt drei bis vier Monate, bis der Antrag bearbeitet wurde. Die Höhe der Entschädigung richtet sich nach der Dauer des Ausfalls.

In den ersten sechs Wochen wird der Verdienst komplett erstattet, danach noch 67 Prozent des Nettoverdienstes. Eltern bekommen von Beginn an nur 67 Prozent erstattet. Ein Sprecher des Sozialministeriums in Stuttgart richtet aus, dass bereits 247 Millionen Euro für Entschädigungen vom Land ausgezahlt wurden. 

Die Regierungspräsidien bearbeiten die Anträge 

Bei den Behörden im Südwesten sind bislang rund 340 000 Anträge eingegangen. Die Bearbeitungsprozesse verlaufen in der Regel reibungslos. Die Gesundheitsämter sind aber stark ausgelastet, weshalb die Landesregierung die Aufgaben auf die Regierungspräsidien übergangsweise verlagert hat.

91 Prozent der Anträge haben die zuständigen Regierungspräsidien bereits abgearbeitet. Circa 31 000 Anträge standen bis Mitte Juli noch aus. Ein Ministeriumssprecher teilte mit, die in Baden-Württemberg geschaffene Struktur habe sich erfolgreich etabliert. 

Zukünftig längere Wartezeiten 

Die Kommunalverbände Städte-, Gemeinde und Landkreistag in Baden-Württemberg hatten aber zuletzt gewarnt, dass Menschen künftig länger auf ihr Geld warten müssten. Laut Sozial- und Innenminister sind aber zukünftig weniger Entschädigungsanträge zu erwarten. Demnach sollen in Zukunft die Entschädigungen wieder von den Gesundheitsämtern bearbeitet werden. 

(mm)