Polizei, Uniform, Weste, © Silas Stein - dpa (Symbolbild)

Gruppe vor Offenburger Rathaus ignoriert Kontaktverbote und greift Polizisten an

Die Teilnehmer konnten sich offenbar mit den Corona-Verordnungen der Landesregierung nicht anfreunden

Während sich die meisten Bürger aus Sicht des Polizeipräsidiums Offenburg angesichts der Corona-Maßnahmen einsichtig verhalten, kam es dort am Mittwochabend (08.04.2020) zu einer negativen Ausnahme. Am Rathaus in der Hauptstraße hatten sich nach Angaben der Einsatzkräfte etwa 15 bis 20 Menschen zu einer Art Diskussionsrunde versammelt, obwohl momentan nicht mehr als zwei Menschen gemeinsam im öffentlichen Raum zusammen sein dürfen. Dazu schienen sich außerdem einige neugierige Passanten gesellt zu haben.

Als die Beamten das verbotene Treffen beenden wollten, wurden sie von den Teilnehmern größtenteils ignoriert. Ein Teil der Gruppe sei zumindest der Aufforderung nachgekommen, den verordneten Mindestabstand von anderthalb Metern einzuhalten. Andere blieben trotzdem hartnäckig nebeneinander stehen und äußerten Widerwillen, heißt es im Einsatzbericht. Auch angedrohte Konsequenzen liefen ins Leere.

Insgesamt vierzehn Verfahren eingeleitet

Als die Polizisten dann bei einem 58-Jährigen, der scheinbar durch aggressive Wortwahl und ignorantes Verhalten besonders hervortrat, die Personalien feststellen wollten, kam es zu einem Gerangel. Der Mann weigerte sich, seinen Namen preiszugeben und soll sich gegen die polizeilichen Maßnahmen heftig zur Wehr gesetzt haben. Unter anderem hat er versucht, einem Beamten einen Faustschlag ins Gesicht zu versetzen, so der Vorwurf.

Daraufhin sind einige andere Mitglieder des Treffens weitergezogen, vermutlich um sich von dem Benehmen des 58-Jährigen zu distanzieren. Insgesamt mussten die Ordnungshüter sieben Strafverfahren und sieben Ordnungswidrigkeitenverfahren einleiten. Der aggressive Wortführer muss sich dabei nicht nur wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz verantworten, sondern auch wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Während des Einsatzes hat auch ein Polizeihubschrauber das Geschehen aus der Luft beobachtet. Die Beamten waren eigentlich gerade auf dem Rückflug von einem anderen Einsatz im Großraum Freiburg, als es am Boden zu dem Gerangel kam.

(fw)

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