Geothermie im Südwesten soll ausgebaut werden

Die Region am Oberrhein habe großes Potenzial für tiefe Geothermie

Die Landesregierung hat am Dienstag (24.03.2020) im Kabinettsbeschluss den Ausbau der Geothermie im Südwesten beschlossen. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hat den Beschluss der Landesregierung zum Ausbau in Baden-Württemberg begrüßt.

Wir brauchen die tiefe Geothermie für die Wärmewende im Land. Insbesondere am Oberrhein besteht ein großes Potenzial, das wir nutzen wollen“.

Das beim Regierungspräsidium Freiburg angesiedelte Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) ist landesweit für die Genehmigung von tiefen Geothermie-Bohrungen zuständig. Dort wurden drei Anlagen bewilligt. Das Geothermiekraftwerk in Bruchsal ist seit mehreren Jahren in Betrieb, in Pfullendorf versorgen die Tiefbohrungen eine Kaserne und in Weinheim soll ein Freizeitbad mit Wärme beliefert werden. Zehn weitere Vorhaben begleite das LGRB derzeit in Genehmigungsverfahren.

Ziel des Ausbaus ist eine klimafreundliche und verlässliche Alternative zu der bislang genutzten Steinkohle, mit der in Mannheim noch Wärme gewonnen wird, um die Klimaziele zu erreichen.

Gerade am Oberrhein seien die Bedingungen gut und man sehe großes Potenzial für den Ausbau dieser Energieform, so eine Sprecherin des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Zudem sei die tiefe Geothermie zuverlässiger als viele andere klimaschonende Energiequellen, da sie unabhängig von Witterung, Tages- oder Jahreszeit ist.

Besonders wichtig für die Nutzung sei eine umfassende Planung, die insbesondere den Schutz des Grundwassers und des Gesteins, eine möglichst geringe Wasserentnahme zu Kühlzwecken, Naturschutz- und Immissionsschutzaspekte beachtet.

Keine Pannen wie in Staufen

Missglückte Geothermiebohrungen in Staufen, die Gebäuderisse verursacht haben, hatten die Geothermie einst in die Kritik gebracht. Das Land argumentiert, dass es sich in Staufen um bodennahe Geothermiebohrungen gehandelt habe, die dazu führten, dass sich die Erde anhob. Im Gegensatz dazu werde bei der Tiefengeothermie 400 Meter und tiefer in die Erde gebohrt. Probleme wie in Staufen seien so nicht zu befürchten. 

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