Erzbischof, Stephan Burger, katholische Kirche, © Friso Gentsch - dpa

Freiburgs Erzbischof Burger fordert mehr Engagement bei der Entwicklungshilfe

Deutschland müsse sich wieder stärker für die armen Länder auf der Welt einsetzen

Freiburgs Erzbischof Stephan Burger fordert die Bundesregierung zu mehr Einsatz bei der weltweiten Entwicklungshilfe auf. Die Gelder dafür müssten höher sein als die Ausgaben beim Wehr-Etats, das würde deutlich mehr zum Weltfrieden beitragen, sagte der 56-Jährige am Dienstag (23.04.2019) der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Waffen-Ausgaben dürfen nicht höher sein

Ungleichheit und eine ungerechte Verteilung von Ressourcen sind für ihn der Haupt-Auslöser von Konflikten und Kriegen. Die meisten westlichen Regierungen vernachlässigen dabei die Entwicklungshilfe als mögliche Lösung zunehmend, so seine Kritik.

Auch in der deutschen Bundespolitik fehlt für das Anliegen aus Burgers Sicht eine starke Lobby. Deshalb könne Deutschland auch nicht dem Anspruch an eine bessere, friedliche und solidarische Welt gerecht werden. So sei auch der Kampf gegen Fluchtursachen nicht etwa durch Abgrenzung, sondern allein durch Entwicklungshilfe zu gewinnen.

Burger: Nur Entwicklungshilfe kann Flüchtlingsströme verhindern

Die Unterstützung sollte deshalb auch nicht als Almosten der reichen Länder an die armen verstanden werden, sondern als eine Verpflichtung aus einer weltweiten Verantwortung heraus. Der Bundestag hatte zuletzt über eine mögliche Erhöhung der Militärausgaben und über Einsparung bei der Entwicklungshilfe für den Bundeshaushalt 2020 debattiert. Das bezeichnet der Erzbischof als den falschen Schritt.

Burger ist in der Deutschen Bischofskonferenz gleichzeitig auch Leiter des Entwicklungshilfewerks Misereor mit Sitz in Aachen. Anfang April hatten bereits die Welthungerhilfe und das Kinderhilfswerk terre des hommes ähnliche Forderungen an die deutsche Bundesregierung gestellt.

(fw)