Parkhaus, Parkplatz, Parken, Parkgebühren, kostenlos, © Sebastian Gollnow - dpa (Symbolbild)

Freiburg bietet ersten Helfern in der Coronakrise kostenlose Parkplätze an

Krankenhaus- und Jugendamtmitarbeiter sind von Gebühren befreit, weitere Berufsgruppen könnten folgen

Um den Menschen ihre Arbeit zu erleichtern, die während der laufenden Krise für andere täglich an ihre Grenzen gehen, will die Stadt Freiburg Bürgern aus bestimmten Berufsgruppen kostenlose Parkmöglichkeiten fanbieten. Schon jetzt erlaubt das Rathaus deshalb Angestellten von Krankenhäusern, sowie Mitarbeitern des Jugendamtes, die für gefährdete Kinder im Einsatz sind, öffentliche Parkplätze gebührenfrei zu nutzen - zumindest dann, wenn sie beruflich unterwegs sind.

Dafür müssen sie sich lediglich ausweisen können, sagte eine Stadt-Sprecherin am Montag (06.04.2020) auf baden.fm-Anfrage. Das heißt, dass sie eine Bescheinigung vom Arbeitgeber hinter die Windschutzscheibe ihres Autos legen und sich damit den Parkschein sparen können. Schon vorher konnten Klinikmitarbeiter in Freiburg einen kostenlosen Shuttle-Service nutzen, um auf dem Weg zur Arbeit und nach Hause mit dem Taxi zur nächsten Haltestelle gebracht zu werden.

In Freiburg keine flächendeckende Regelung vorgesehen

Zusätzlich will die Stadtverwaltung darüber beraten, ob das Angebot möglicherweise noch auf weitere Berufsgruppen ausgeweitet werden kann, berichtet die Nachrichtenagentur dpa ergänzend. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen. Denkbar wären grundsätzlich Ausnahmen für Menschen in den so genannten systemrelevanten Berufsgruppen. Dazu zählen neben niedergelassenen Ärzten auch Supermarktangestellte, Energieversorger oder die Kita-Erzieher in der laufenden Notkinderbetreuung.

Aus dem Freiburger Rathaus heißt es zu solchen Überlegungen, dass ein flächendeckender Erlass der Parkgebühren für all diese Jobs nicht geplant sei. Allerdings werde ständig nachjustiert, da beispielsweise auch schon weitere städtische Ämter für ihre Mitarbeiter angefragt hätten, die ebenfalls gerade wichtige Arbeit bei der Bewältigung der Krise leisten.

Vergleich: Waiblingen verzichtet für fast einen Monat weitgehend auf Parkgebühren

Auch andere Städte in Baden-Württemberg haben ähnliche Lösungen gefunden. Teilweise gehen die sogar noch einen Schritt weiter: So verzichtet Waiblingen im Rems-Murr-Kreis seit dem 23. März komplett auf Parkgebühren. Noch bis zum 19. April sollen dort laut einer Rathaussprecherin keine Gebühren mehr in Tiefgaragen und auf öffentlichen Stellplätzen erhoben werden.

Ähnlich in Friedrichshafen, wo die aufgehobene Gebührenpflicht aber nur für ein einziges Parkhaus und die öffentlichen Flächen am Straßenrand gilt. Die Stadt Konstanz hat einen zentralen Gratis-Parkplatz in Innenstadtnähe eingerichtet. In Ulm haben die Parkhäuser stattdessen ihre Tagespreise gesenkt: Autofahrer müssen dort seit einigen Tagen nur noch höchstens 5,40 Euro pro Tag fürs Parken bezahlen.

Die meisten Städte und Gemeinden im Südwesten, die momentan auf ihre Parkgebühren verzichten, wollen damit einen klaren Anreiz für ihre Bürger schaffen, während der Corona-Pandemie nicht mehr mit Bussen und Bahnen zu fahren, um das Ansteckungsrisiko so gering wie nur möglich zu halten. Größere Zentren wie Karlsruhe und Stuttgart zögern nach Angaben der dpa bei ihrer Entscheidung noch. Andere Städte wie Heidelberg verweisen hingegen auf das Fahrrad als Alternative zu Auto und öffentlichem Nahverkehr.

(fw) / dpa