Wolf, Augen, Raubtier, Wölfe, Rudel, © Pixabay (Symbolbild)

Forscher können weiteren Wolf im Schwarzwald nachweisen

Ob er nur auf der Durchreise ist, oder sich bei Hinterzarten niederlassen möchte, steht noch nicht fest

Zusätzlich zu den zwei bekannten Wölfen streift offenbar seit einigen Wochen auch ein drittes Tier regelmäßig durch den Schwarzwald. Wissenschaftler der Forstwissenschaftlichen Versuchs- und Forschungsanstalt haben am Montag (31.05.2021) den Nachweis eines neuen Wolfsrüden bei Hinterzarten offiziell bestätigt.

Er hatte dort am 2. Mai ein Reh gerissen und dabei DNA-Spuren hinterlassen. Die Auswertung hat jetzt ergeben, dass es sich um ein bisher noch nicht bekanntes Männchen handelt. Die Forscher haben ihm die kryptische Bezeichnung GW2103m gegeben.

Rüde gehört zur Wolfspopulation aus dem italienischen oder dem Alpenraum

Über die genetische Analyse konnten sie ihn auch den Rudeln zuordnen, die ursprünglich im Alpenraum oder Italien leben. Ob er sich aktuell noch immer im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald aufhält, hier sogar sesshaft geworden ist oder doch weitergezogen sein könnte, kann bisher noch niemand sagen.

Hinterzarten liegt bereits im offiziellen Wolfspräventionsgebiet Schwarzwald. Dort erhalten Landwirte unter anderem finanzielle Unterstützung vom Land, wenn sie ihre Viehherden mit Zäunen und anderen Hilfsmitteln vor möglichen Wolfsangriffen schützen möchten.

Die verantwortliche Koordinationsgruppe Wolf und die Wildtierbeauftragten im Hochschwarzwald wurden bereits über den neuen Wolfsnachweis informiert, sagt uns das Umweltministerium. Bisher erfasst waren zwei lebende Wölfe im Süd- und im Nordschwarzwald.

Ein Wolf wurde am Feldberg bei der Jagd auf ein Reh gefilmt

Rund um den Feldberg und auch Hinterzarten hatte es zuletzt immer wieder Sichtungen und andere Spuren gegeben - jetzt aber auch einen DNA-Nachweis. Ob es sich bei dem neuen Rüden um das gleiche Tier handelt, das auch bei einer Bürgerjagd auf Video festgehalten wurde, lässt sich bisher nur schwer einschätzen.

Wer einen Wolf in freie Wildbahn beobachtet, sollte sich danach umgehend mit den Wissenschaftlern aus Freiburg in Verbindung setzen, entweder per E-Mail oder Tel. 0761/4018-274. Ausführliche Informationen zu den Themen Herdenschutz und richtiges Verhalten bei der Begegnung von Mensch und Wolf gibt es auf der Webseite des Umweltministeriums Baden-Württemberg.

(fw)