Nils Petersen, SC Freiburg, Stürmer, © Patrick Seeger - dpa

Die Profis des SC Freiburg bleiben während ihrer Zwangspause nicht nur sportlich aktiv

Ein Instrument lernen oder die Zeit mit dem Nachwuchs genießen - beim SC Freiburg spielt der Fußball gerade eine Nebenrolle

Manuel Gulde genießt trotz des Betretungsverbotes das Familienleben als frisch gebackener Papa, genauso wie Teamkollege Christian Günter. Vincenzo Grifo hält engen Kontakt zur Verwandtschaft in Italien und Nils Petersen bringt sich selbst das Klavierspielen bei. Die SC-Profis tun alles, um die Corona-Krise und die damit einhergehende Zwangspause in der Fußball-Bundesliga konstruktiv zu nutzen.

Richtig gelesen: Nils Petersen lernt Klavierspielen. Das hat der SC-Rekordtorschütze heute früh (24. März 2020) in einer Videoschalte im Rahmen einer beliebten Kindersendung erklärt. Ein Piano hat der 31-Jährige schon. Nun lese er ein entsprechendes Lehrbuch.

Papa als willkommene Ablenkung von schwieriger Situation

Bei Innenverteidiger Manuel Gulde steht indes das Familienglück an oberster Stelle, denn der 29-Jährige wurde Anfang des Jahres zum ersten Mal Vater. In einem Interview auf der Homepage des SC Freiburg betont er, dass die Freude über seinen kleinen Sohn aktuell gegen die Unsicherheit und den Frust überwiegt. "Wenn er das erste Mal krank wird, ist das sicherlich eine Erfahrung, mit der man als Eltern lernen muss umzugehen", glaubt Gulde. "Momentan ist aber – abgesehen von dieser Corona-Geschichte natürlich – alles sehr schön und wir leben in der Neugeborenen-Blase."

EM-Ambitionen erst einmal hinten anstellen

Vincenzo Grifo hingegen steht in ständigem Kontakt mit seiner Familie, die noch zu großen Teilen in Italien lebt. Gegenüber der "Badischen Zeitung" berichtet er, wie seine Tante aus Modena ihm bereits von der Situation in der Heimat erzählte, noch bevor die weitreichenden Sicherheitsmaßnahmen in Deutschland beschlossen wurden. Nun teilt der italienische Nationalspieler den geflügelten Satz, den aktuell so viele Fußballer aus dem von der Corona-Krise am stärksten gebeutelten Land teilen: "Distanti ma uniti" - entfernt und doch vereint.

Sein Traum, bei der Europameisterschaft für die Squadra Azzura aufzulaufen, muss nun noch mindestens ein Jahr ruhen. Darüber sollte man aber erst sprechen, wenn sich die Situation beruhigt habe.

(br)