Der EHC Freiburg zeigt sich verwundert über Eishallen-Debatte

Zeitungsartikel sorgt für Wirbel um Neubau - keine neue Eishalle?

Verwundert zeigen sich die Verantwortlichen des EHC Freiburg über die neu angefachte Diskussion um den Bau einer neuen Eishalle in Freiburg. In einer Mitteilung von Dienstag (21. Juli 2020) betont der erste Vorsitzende des Eishockey-Zweitligisten, Werner Karlin, weiterhin Gespräche über einen Neubau zu führen. In einem Bericht der Badischen Zeitung hieß es, FDP-Stadtrat Sascha Fiek hätte angedeutet, dass die neue Eishalle aufgrund des coronabedingten Haushaltsdefizits nicht umsetzbar sei.

Mit uns hat niemand aus der Stadtverwaltung gesprochen."

Anlass war eine Ankündigung von Oberbürgermeister Martin Horn, dass städtische Projekte, geschuldet der finanziellen Schieflage im Haushalt, dem Rotstift zum Opfer fallen werden. „Mit uns hat niemand aus der Stadtverwaltung gesprochen“, stellt Karlin in einer Pressemitteilung des Vereins klar. Im Gegenteil: „Wir sind weiterhin in guten Gesprächen mit dem Baudezernat und Baubürgermeister Prof. Dr. Martin Haag wegen des Standorts und der Machbarkeit einer neuen Eishalle", ergänzt EHC-Präsident Michael Müller. Der Klub werde mit der Rathausspitze Kontakt aufnehmen, kündigte die Vereinsführung nun an.

Auch Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler schaltete sich in die Diskussion ein und betont: "Eine Entscheidung gegen einen Neubau wäre fatal für den Eissport in Freiburg." Der Stadtspitze wird vorgeworfen, nachdem es bereits weitreichende Zusagen für einen Neubau gab, die Corona-Krise zu nutzen, um die Eishalle ganz oben auf die Streichliste zu setzen.

Zusage und Gemeinderatsbeschluss - seit 2013 ist wenig geschehen

Tatsächlich gibt es seitens der Stadt bereits seit 2008 eine Zusage für den Neubau einer Eishalle mit zweiter Eisfläche. 2013 beschloss der Gemeinderat den Neubau. Seither ist allerdings wenig passiert. Noch nicht einmal ein möglicher Standort wurde gefunden. Entsprechend laut werden nun die Rufe der Eissportler und Eissport-Fans in Freiburg, die der Stadt schon seit Jahren fehlenden Willen und eine Hinhaltetaktik vorwerfen.

Die Betriebserlaubnis der in den 1960er Jahren erbauten Echte Helden Arena (einst Franz-Siegel-Halle) läuft 2024 aus und kann nicht verlängert werden. Die Halle nutzen nicht nur die Eishockey-Profis der Wölfe sondern auch etliche Nachwuchs- und Freizeitteams, Eiskunstläufer, Eisstockschützen und - als größte Nutzergruppe - Freizeit-Eisläufer. Die Halle verzeichnet pro Saison mehr als 100.000 Besucher. Die Eiszeiten sind stets voll ausgeschöpft. Bedarf gäbe es also an einer adäquaten Eissportstätte.

(br)