Christian Streich, SC Freiburg, Trainer, Europa-Park-Stadion, Bundesliga, Fußball, © Tom Weller - dpa (Symbolbild)

Christian Streich im Kicker-Interview: „Der AfD die Stirn bieten“

Auch CDU-Chef Friedrich Merz kritisiert der Sportclub-Trainer scharf

Fußballtrainer Christian Streich vom SC Freiburg sorgt sich um die Demokratie in Deutschland. "Es geht gerade nicht in die richtige Richtung", sagte Streich dem Fachmagazin Kicker in einem Doppel-Interview mit Trainer Frank Schmidt vom 1. FC Heidenheim. Hetze jemand in einem Stadion gegen einen anderen Menschen wegen dessen Hautfarbe oder sexuellen Orientierung, müsse man die Hetzer benennen in diesem Land.

Mit Blick auf Wahlumfragen sagte Streich: "Mehr als 30 Prozent hat die AfD in manchen Regionen, aber 70 Prozent nicht." Der 58-Jährige ergänzte: "Wir müssen denen die Stirn bieten. Und zwar rigoros. Denn es geht überall auf der Welt in eine bedrohliche Richtung." Der Verfassungsschutz stuft die AfD in drei deutschen Bundesländern als gesichert rechtsextremistisch ein.

Ein Problem ist, wenn aus der sogenannten politischen Mitte Geschichten erzählt werden, dass Menschen, die auf der Flucht sind, denen es schrecklich geht, unsere Zahnärzte überlasten."

Streich kritisierte zudem den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz scharf, ohne dessen Namen direkt zu nennen. "Ein Problem ist, wenn aus der sogenannten politischen Mitte Geschichten erzählt werden, dass Menschen, die auf der Flucht sind, denen es schrecklich geht, unsere Zahnärzte überlasten", meinte Streich. "Diese Leute, die so was aussprechen, die sollten sich schämen." Merz hatte vor rund drei Monaten über Asylbewerber gesagt: "Die sitzen beim Arzt und lassen sich die Zähne neu machen, und die deutschen Bürger nebendran kriegen keine Termine." Streich bezeichnete solche Aussagen als hochgefährlich.

Heidenheims Schmidt erklärte, "aufzustehen gegen jegliche Form von Diskriminierung, Rassismus oder Antisemitismus ist ganz wichtig".

(dpa/br)