Brandenburg, Gas, Erdgas, Anlage, Verdichtung, Technik, Energie, Russland, Gazprom, Pipeline, © Patrick Pleul - dpa (Symbolbild)

CDU will neue Gaskraftwerke im Land als Brücke zu erneuerbaren Energien schaffen

Damit greift die Unions-Fraktion einen aktuellen Vorschlag des EnBW-Netzbetreibers Transnet auf

Wer bei Atom und Kohle aussteigen will, muss auch irgendwo einsteigen. Der Ausbau der Erneuerbaren dauert aber noch. Nun kommt der Ruf nach modernen Gaskraftwerken - doch die sind umstritten. Um die Stromversorgung im Land zu sichern hat sich nun aber auch die CDU-Fraktion im baden-württembergischen Landtag dafür ausgesprochen, trotz der Abhängigkeit vom russischen Erdgas weiterhin auf Gaskraftwerke als Brückentechnologie zu setzen.

Damit unterstützt die Union einen Vorstoß des Netzbetreibers Transnet, der am Dienstag (17.05.2022) angekündigt hat, für solche Neubauten Anreize zu setzen. Transnet-Finanzvorstand Rainer Pflaume hatte erklärt, das Anreizkonzept für neue Gaskraftwerke im Südwesten sei aus Überzeugung des EnBW-Tochterunternehmens deshalb sinnvoll, weil jetzt angesichts von Kernenergie- und Kohleausstieg dringend angefangen werden müsse, zu planen.

Netzbetreiber sieht vor allem in Wasserstoff die Zukunft

Die letzten AKW mit einer Kapazität von vier Gigawatt gehen schon Ende 2022 vom Netz. Bis 2030 fallen wegen des Kohleausstiegs noch einmal fast 30 Gigawatt Kapazität weg - davon betreffen über fünf Gigawatt direkt die Energieversorgung im Südwesten, heißt es bei Transnet. Darum müsse nun dringend Ersatz geplant werden.

Transnet möchte für die kommenden Jahre auf Wasserstoff als Energieträger der Zukunft setzen und verweist darauf, dass es der Wirtschaft und der Politik ja bereits nach kurzer Zeit gelingen würde, Erdgas inzwischen auch von anderen Quellen als Russland zu beschaffen.

Neben den eigentlichen Kraftwerken geht es aus Sicht der CDU außerdem darum, neue Leitungen zu bauen und alte Gasleitungen so umzurüsten, dass sie auch Wasserstoff transportieren könnten. Gegner neuer Erdgaskraftwerke argumentieren hingegen damit, dass solche Pläne die Abhängigkeit von Drittstaaten bei der Energieversorgung weiter befeuern könnten und umgekehrt einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien ein Stück weit ausbremsen.

(fw) / dpa