Sporthalle, Feldbetten, Hochbetten, Erstaufnahmestelle, Unterkunft, Notunterkunft, Unterbringung, Flüchtlinge, Geflüchtete, Vertriebene, Ukraine, Krieg, © Felix Kästle - dpa (Symbolbild)

Bisher 4.500 Flüchtlinge aus der Ukraine im Südwesten gelandet

Landesjustizministerin Gentgen geht davon aus, dass die Unterbringung in den kommenden Wochen ein Kraftakt wird

Seit Beginn des Krieges von Russlands Machthaber Wladimir Putin in der Ukraine sind deutlich mehr als 4.500 Menschen vor den Folgen nach Baden-Württemberg geflüchtet.

So viele Vertriebene waren allein in den letzten Tagen bei den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes angekommen, sagte am Montag (14.03.2022) die für Migration zuständige Landesjustizminister Marion Gentges (CDU).

Die Herausforderung für alle, die an der Unterbringung dieser Menschen beteiligt sind, seien gewaltig und das betreffe sowohl die Stadt- und Landkreise, die einzelnen Städten und Gemeinden als auch die Regierungspräsidien und die Landesregierung.

Bisher geht ein Sprecher von Gentges davon aus, dass es tatsächlich gelinge, all denen, die bisher vor Krieg und Zerstörung hierher geflüchtet sind, ein Dach über dem Kopf und eine Versorgung mit dem Lebensnotwendigsten zu bieten. Gleichzeitig rechnet die Ministerin damit, dass diese Aufgabe nicht in ein paar Tagen einfacher werden wird.

Durchhaltevermögen und gesellschaftlicher Zusammenhalt werden unabdingbar sein

Sie ruft zu einem langen Atem und Zusammenhalt auf um mit den Folgen, "die dieser furchtbare Krieg auch für uns verursacht", umzugehen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen haben seit der russischen Invasion in das Nachbarland am 24. Februar bereits mehr als 2,7 Millionen Menschen die Ukraine verlassen.

Das Bundesinnenministerium geht davon aus, dass dabei bis zuletzt knapp 147.000 Geflüchtete in Deutschland gelandet sind. Weil aber nicht alle Flüchtlinge registriert seien, kann die tatsächliche Zahl deutlich höher sein.

Auch in Baden halten immer mehr Städte Sport- oder Veranstaltungshallen mit Feldbetten, Trennwänden und Schränken als Notunterkünfte bereit, um der großen Zahl an geflüchteten Menschen gerecht werden zu können.

Viele Verantwortliche greifen dabei auf die Erfahrungen und teils noch vorhandenen Strukturen aus den Flüchtlingswellen nach 2015 zurück. Die meisten Sammelunterkünfte von damals wurden aber in der Zwischenzeit wieder zurückgebaut oder anderweitig genutzt.

(fw) / dpa