ADAC Südbaden, Mitgliederversammlung, © Kai-Uwe Wudtke / ADAC

ADAC Südbaden will bei Dieselklage den Autofahrern den Rücken stärken

Bei der Mitgliederversammlung kamen gleich mehrere Positionen deutlich zu Sprache

Der ADAC in der Region möchte Autofahrern auch beim Abgasskandal und den daraus folgenden Rechtsstreitigkeiten nicht im Regen stehen lassen. Am Samstag (06.04.2019) hat Südbadens ADAC-Chef Clemens Bieniger seinen Verbandskollegen vor allen Dingen gute Botschaften zu verkünden im Kozerthaus Freiburg. Hintergrund war die jährliche Mitgliederversammlung des Mobilitätsdienstleisters.

Dort hieß das Ziel: Der ADAC soll nicht nur auf der Straße, sondern auch im Alltag als Partner für die Fragen seiner Mitglieder noch besser erreichbar sein.

Letztes Jahr hatte der Automobilclub in Südbaden mehr als 18.000 Neuzugänge zu verzeichnen. Der Vorsitzende versteht diese Entwicklung als Auftrag, weiter hart daran zu arbeiten, um dem Vertrauen der Mitglieder gerecht zu werden. Dafür sind unter anderem neue Mitgliederschaftsmodelle und ergänzenden Freizeit-Angebote im digitalen Bereich geplant,  wie zum Beispiel auch im eSport.

Forderung: Automobilindustrie soll für Nachrüstungen zahlen

Der Regionalclub möchte für die Zukunft auch seine Helfer und Ratgeber weiterentwickeln und sich im Thema Mobilität noch klarer festlegen. Bieniger fordert gleichzeitig von der Automobilindustrie eine Plicht für saubere Fahrzeuge und  Nachrüstungen. Die Automobilindustrie soll anstatt des Verbrauchers zur Kasse gebeten werden. ADAC und Verbraucherschützer haben so etwa eine Musterfeststellungsklage  gegen den Automobilkonzern VW auf den Weg gebracht. Sie hoffen, dass die 400.00 klagenden Autofahrer damit Erfolg haben werden.

Freiburgs Baubürgermeister Martin Haag begrüßt die Initiative und freut sich, dass der ADAC seine Verbraucher in der Dieselaffäre nicht im Regen stehen lässt. Die Stadt Freiburg will alles dafür tun, damit es nicht zu Fahrverboten kommt. ADAC-Vize Alfred Haas betont, dass dafür in allen Fällen sauberere Luft notwendig wäre und hinterfragt die jetzigen verkehrspolitischen Maßnahmen der Stadt Freiburg.

Kritik an neuen Tempo-30-Zonen in Freiburg

Man könnte aus Lärmschutzgründen Tempo 30 auf den Hauptverkehrsstraßen einführen, heißt es, aber das würde auch bedeuten, dass der Schadstoffausstoß steigt. Das belegen auch zwei unabhängige Studien im Auftrag des Verbandes. Durch die Freiburger Regelung bedeutet es in der Schwarzwaldstraße für die Anwohner eine Lärmreduktion, aber auch eine Steigerung der giftigen Schadstoffe.

Es gab eine ähnliche Situation in der Habsburgerstraße, für die der ADAC vor wenigen Jahren ein Grüne-Welle-Gutachten erstellt hat. Man müsste nach wie vor über 50 km/h fahren, um die grüne Welle Ampel für Ampel einhalten zu können. Haas meint, dass es auch hier zu einem unnötigen Schadstoffausstoß zu Lasten der Anwohner kommt.

ADAC sieht sich in der Region gut aufgestellt

Tourismus-Vorstand Wolfgang Schwehr kündigt an, dass die Digitalisierung auch das Verhalten von Reisenden verändert wird. Flug- oder Bahnticket kaufen die meisten inzwischen online. Der ADAC hat mit seinem digitalen Serviceangebot aus eigener Sicht gute Chancen am Markt zu bleiben.

Henrich Lauck konnte gute Nachrichten dem Finazvorstand melden und berichtete, dass die Finanz- und Ertragslage des ADAC Südbaden durch den Mitgliederzuwachs und Eigenkapitalausstattung durch die Investition in das Wohngebäude Haslacherstraße 199 inzwischen sehr gut ist.

Das Jahresziel 2018 wurde mit zusätzlicher Belastung zur Versicherungssteuer annähernd erreicht. Heinrich Lauck fasste zusammen, dass der ADAC Südbaden ist Sachen Mitgliederentwicklung Leistungsberreitschaft für die Zukunft stabil aufgestellt ist.

(am)