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200 Gegendemonstranten protestieren gegen AfD-Kundgebung in Freiburg

Viele hatten Fremdenhass und eine Instrumentalisierung des gewaltsamen Todes der Freiburger Studentin Maria L. befürchtet:

Rund 200 Gegendemonstranten haben am Sonntagnachmittag eine spontane Versammlung auf dem Freiburger Münsterplatz von rund 30 Anhängern der Alternative für Deutschland verhindert. In den sozialen Netzwerken hatte vorher unter anderem der AfD-Kreisverband in Freiburg zu der Kundgebung aufgerufen. Dabei sollte nach Angaben der Partei eine Rede "gegen die Merkelsche Politik" gehalten werden. Diese war allerdings in weiten Teilen von Pfiffen und empörten Rufen übertönt worden.

Kundgebung nach tödlichem Verbrechen an Freiburger Studentin

Anlass des Treffens war offenbar die Festnahme eines 17-Jährigen mit afghanischen Wurzeln. Der junge Mann steht unter dringendem Tatverdacht für das grausame Gewaltverbrechen an der Medizinstudentin Maria L. verantwortlich zu sein. Große Teile der AfD-Befürworter haben bereits nach  der Pressekonferenz der Ermittler am Samstagnachmittag klar die Asylpolitik der Bundesregierung für das Verbrechen verantwortlich gemacht.

Gegendemo hat fremdenfeindliche Parolen befürchtet

Die zumeist jungen Teilnehmer der Gegendemonstration haben diese Reaktion hingegen als rassistische Stimmungsmache verurteilt. Um sie von der deutlich kleineren Gruppe der Kundgebung getrennt zu halten, und so mögliche Ausschreitungen zu verhindern, war ein Großaufgebot der Polizei in der Freiburger Innenstadt im Einsatz. Die Beamten beschreiben die Stimmung in ihrem Bericht als unfriedlich.

Kleinere Rangeleien am Rand der Kundgebung

Am Rande des Geschehens war es zu mehreren kleineren Handgreiflichkeiten gekommen. In einem Fall kam bei der Polizei auch Pfefferspray zum Einsatz. Dabei haben sich vier Beamte leicht verletzt, bislang liegen keine Informationen über mögliche weitere Verletzte vor. Ab etwa 20 Uhr konnten die Einsatzkräfte die beiden Gruppen dann getrennt aus der Stadt leiten.

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