Gereizte Stimmung unter Pendlern und Eltern

Wenn es um die Elztalbahn geht, ist die Stimmung aktuell gereizt. Vor allem unter Pendlern und Eltern, die schulpflichtige Kinder haben. Seit den Herbstferien 2022 kommt es zwischen Freiburg und Elzach vermehrt zu Zugausfällen und Verspätungen. Besonders betroffen ist dabei der Streckenabschnitt zwischen Gutach und Elzach. Probleme gibt es vor allem im morgendlichen Berufs- und Schülerverkehr.

Dazu baden.fm-Hörerin Sandra aus Simonswald:

Auch für den Rektor des Schulzentrums Oberes Elztal, Meinrad Seebacher, ist die aktuelle Situation mehr als unbefriedigend:

Zuletzt hätten sich die Probleme durch die extrem kalten Temperaturen in der vergangenen Woche noch verschärft:

Viele Eltern seien inzwischen von der Bahn wieder aufs Auto umgestiegen, so Seebacher. Seit der Elektrifizierung der Elztalbahn im November 2021 seien die Bürger im Elztal immer wieder enttäuscht worden:

Die Probleme bei der Elztalbahn waren zuletzt auch wieder Thema im Elzacher Gemeinderat. Der Zugverkehr der Breisgau-S-Bahn sei so unzuverlässig wie noch nie in der Geschichte der Elztalbahn, so der allgemeine Tenor unter den Gemeinderäten. Kritik gab es dabei unter anderem an der Informationspolitik der SWEG, welche den Zugverkehr auf der Strecke betreibt, aber auch an der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), deren Streiks in den vergangenen Wochen immer wieder zu Ausfällen und Verspätungen geführt hatten. 

Die SWEG selbst äußerte sich auf baden.fm-Anfrage folgendermaßen:

Der Hauptgrund für die unbefriedigende Betriebssituation auf der Strecke Freiburg – Elzach ist die hohe Auslastung der Rheintalbahn, auf der die SWEG-Züge verspäteten ICEs Vorrang gewähren müssen. Verspätungen schaukeln sich dabei häufig auf, sodass verspätete Verbindungen mitunter ausfallen müssen, um die Fahrplanstabilität wieder herstellen zu können. Züge enden dann zum Beispiel bereits in Gutach und fahren von dort zurück nach Freiburg. Weitere Gründe für betriebliche Einschränkungen sind Streikmaßnahmen der GDL, hohe Krankenstände oder witterungsbedingte Störungen."

Aktuell gebe es Gespräche mit dem Land Baden-Württemberg, um gegebenenfalls Veränderungen am Fahrplan vornehmen zu lassen, so die SWEG weiter.

Schulrektor Meinrad Seebacher hat sich wegen der Situation auf der Elztalbahn schon wiederholt an das für den Schülerverkehr zuständige Landratsamt Emmendingen und zuletzt auch an die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg in Stuttgart gewandt. Bis jetzt ohne Erfolg. Für 2023 hat er deshalb einen ganz konkreten Wunsch:

(rg)