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Zeugen sagen im Hans-Bunte-Prozess zur Tatnacht aus

Das Opfer habe geweint und sei dann zusammengebrochen

Im Prozess um die mutmaßliche Mehrfach-Vergewaltigung einer 18-Jährigen vor einem Club in Freiburg haben Zeugen zur Tatnacht ausgesagt. Eine Zeugin sagte am Montag (29.07.2019) am Freiburger Landgericht, sie sei schockiert gewesen, als sie die 18-Jährige auf einem Parkplatz bei dem Club fand. Die junge Frau habe geweint. Sie habe am ganzen Körper gezittert und sei dann zusammengebrochen. Sie selbst habe Erste Hilfe leisten wollen, sei aber von zwei ihr unbekannten Männern weggeschickt worden, sagte die Zeugin, die einen benachbarten Club besucht hatte. Erst später habe sie erfahren, dass es zu einer Vergewaltigung gekommen sei.

Es seien deutlich Schreie zu hören gewesen

Vor der Disco seien in der Nacht deutlich Schreie der 18-Jährigen zu hören gewesen, sagte ein anderer Zeuge vor Gericht. Darauf habe aber niemand reagiert. Er sei davon ausgegangen, dass es sich um Lustschreie gehandelt habe. Es könnten aber auch Hilfeschreie gewesen sein. Die Tat hat laut Anklage mehr als zweieinhalb Stunden gedauert.

Angeklagt sind insgesamt elf Männer zwischen 18 bis 30 Jahren, die meisten von ihnen sind Flüchtlinge. Ihnen wird vorgeworfen, Mitte Oktober 2018 die 18-Jährige nachts in Freiburg nach einem Clubbesuch in einem Gebüsch vor der Diskothek vergewaltigt zu haben. Sie bestreiten das. Einer von ihnen, sowie mehrere Verteidiger sagten vor Gericht aus, die Frau habe Sex verlangt. Gewalt habe es keine gegeben.

Ermittlungen gegen weitere Verdächtige laufen

Staatsanwalt Rainer Schmid sagte in einer Verhandlungspause der Deutschen Presseagentur, die Ermittlungen gegen weitere Verdächtig seien noch nicht abgeschlossen. Neben den elf Angeklagten würden durch Zeugenaussagen noch weitere Männer beschuldigt, sich an der Frau vergangen zu haben. Diese Ermittlungen liefen noch. Konkrete Beweise gegen die Männer, die nicht angeklagt sind, gebe es derzeit nicht. Gegen einen zwölften Verdächtigen, den die Polizei festgenommen hatte, hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen Mitte Juni eingestellt. Nach einem dreizehnten noch unbekannten Verdächtigen fahndet die Polizei mit einem Phantombild.

Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt

Der Prozess wird am Mittwoch (31. 07.2019) mit der Vernehmung weiterer Zeugen fortgesetzt. Bis Ende Dezember sind Verhandlungstage  geplant. Einen Termin für mögliche Urteile gibt es noch nicht.

(dpa/rg)

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