Dort sollen Impfwillige zeitnah einen Termin bei einem Hausarzt oder einer Apotheke in ihrer Nähe vereinbaren können
In Baden-Württemberg können sich Impfwillige ab sofort über ein zentrales Onlineportal einen Termin für die Corona-Schutzimpfung beim Hausarzt geben lassen. Zum Start am Montag (19.09.2022) waren dort bereits rund 660 Arztpraxen und Apotheken im Südwesten registriert und konnten über 10.000 Termine pro Woche anbieten. Jeden Tag sollen nun weitere hinzukommen, außerdem dürften nach Einschätzung von Landesgesundheitsminister Manne Lucha (GRÜNE) bereits zum Ende der Woche auch die ersten Impfungen mit den neuen Omikron-Impfstoffen auf der Webseite verfügbar werden.
Für die Patienten soll das Online-Angebot Hürden abbauen und einen Gang zum Arzt oder langes Ausharren in der Telefon-Warteschleifen nicht mehr nötig machen. Den Hausärzten soll es durch größere Planungssicherheit auch ein Stück weit Entlastung geben, so die Hoffnung des Ministeriums.
Die vermittelten Termine sollen immer in der Nähe des Wohnorts durchgeführt werden. Dafür können sich Interessenten eine teilnehmende Praxis in ihrer Umgebung auswählen. Die Terminbestätigung gibt es dann per E-Mail oder SMS. Um gerade auch Senioren erreichen zu können, steht alternativ zum Webportal auch eine telefonische Terminvereinbarung unter Tel. 0800/28227291 zur Verfügung. Außerdem lassen sich online auch direkt Termine für andere Menschen wie Großeltern, der Partner oder die Freundin mitbuchen.
Im Moment hat noch nicht jeder Bürger Anspruch auf eine zweite Boosterimpfung
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Dr. Norbert Metke reagierte auf das Angebot weitgehend positiv:
Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte fühlen sich für die anstehende Impfsaison gerüstet, nachdem bereits mehr als elf Millionen Impfungen in den Praxen vorgenommen wurden. Wir hoffen, dass wir mit dem Impfportal den Ablauf in den Praxen vereinfachen können.
Im Moment empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine vierte Impfung gegen das Coronavirus unter anderem für Menschen über 60 Jahren oder mit bestimmten Vorerkrankungen. Die allermeisten Hausarztpraxen und Apotheken orientieren sich bei der Terminvergabe nach dieser Empfehlung, auch wenn sie streng genommen nicht bindend wäre.
Eine Empfehlung für die angepassten BA.4- und BA.5-Impfstoffe gegen die Omikron-Variante von Corona steht von der STIKO noch aus. Hier ist bisher nur bekannt, dass eine weitere Auffrischungsimpfung (also die fünfte) in besonderen Ausnahmefällen medizinisch sinnvoll sein kann, jedoch nicht eine breite Masse in der Bevölkerung betreffen dürfte.
(fw)
