Infektionsgefahr, Virus, Erreger, Ansteckung, Labor, © Felix Kästle - dpa (Symbolbild)

Zentrale Anlaufstelle für Corona-Verdachtsfälle im Landkreis Emmendingen

13 bestätigte Fälle im Landkreis Emmendingen

Das Landratsamt Emmendingen hat am Montagnachmittag (09.03.2020) seine neue Strategie vorgestellt, die Coronavirus-Epidemie in den Griff zu bekommen. Betroffene sollen sich häuslich isolieren und nicht ohne telefonische Absprache zum Arzt oder in die Klinik gehen. Am Kreiskrankenhaus in Emmendingen wird eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet. Wer dort getestet werden soll, muss vorher beim Hausarzt angerufen haben oder die Notfallnummer 116 117 wählen. Nur auf diesem Weg kann der Test erfolgen.

"Der Coronavirus hat viele unserer Strukturen an den Rand ihrer Kapazitäten gebracht", erklärt Armin Dietz, Leiter des Gesundheitsamtes in Emmendingen. Grund seien die begrenzten Ressourcen, die Ärzten zur Verfügung stünden, wie Schutzkleidung. "Bei jedem möglichen Patienten, der einzeln in die Praxis oder in die Klinik kommt, muss neue Schutzkleidung, ein neuer Mundschutz verwendet werden", so Dietz.

Neue Strategie beim Ermitteln und Behandeln von Corona-Patienten

Um Ressourcen zu sparen, kommuniziert das Gesundheitsamt deshalb eine neue Strategie, falls jemand vermutet, an dem neuartigen Virus erkrankt zu sein: Wer sich krank fühlt, der solle nicht mehr direkt die Klinik oder den Arzt aufsuchen, sondern sich zunächst telefonisch an den Hausarzt oder die 116 117, die Rufnummer des kassenärztlichen Notdienstes, wenden.

Dabei werden dem Patienten dann mögliche Termine für einen Test genannt. Am Kreiskrankenhaus sollen künftig mehrere Patienten in einem Ruck auf das Virus getestet werden. Dies spare Ressourcen und Arbeitszeit bei Kliniken und Ärzten.

Menschen mit Erkältungssymptomen, die eine Corona-Erkrankung vermuten, werden gebeten, sich "häuslich abzusondern". Das bedeutet, den Kontakt auf ein Minimum und so wenige Menschen wie möglich zu reduzieren. Auch ins Gesundheitsamt seien bereits Menschen gekommen, die eine Erkrankung vermuteten, berichtet Dietz.

Hanno Hurth vom Landratsamt Emmendingen bittet Bevölkerung und Medien, nicht ständig bei den Ämtern anzurufen, um neue Informationen zu bekommen. Die Kapazitäten seien begrenzt.

Ein Restrisiko besteht."

Ein Restrisiko bestehe derweil immer, betont Armin Dietz. Der Leiter des Gesundheitsamtes glaube aber, dass überzogene Maßnahmen, wie vorsorgliche Schulschließungen, nicht angemessen seien. Erst wenn sich die Situation drastisch verschärfe, könne man an ein solches Vorgehen denken. "Unser Fokus liegt zunächst auf dem Schutz älterer, vorerkrankter Personen."

(br)