Kerzen, Trauer, Straßburg, Terroranschlag, © Sebastian Gollnow - dpa

Zahl der Todesopfer nach Anschlag in Straßburg steigt auf fünf

Der Mann soll mit seinem Einsatz möglicherweise Schlimmeres verhindert haben

Nach dem Anschlag in Straßburg ist die Zahl der Todesopfer über das Wochenende (16.12.2018) auf fünf gestiegen. Bei dem zuletzt Verstorbenen handelt es sich um einen 36-jährigen Mann aus Polen, sagte die Staatsanwaltschaft in Paris.

Nach einem polnischen Zeitungsbericht soll er am Tag des Anschlags noch Schlimmeres verhindert haben. Mit mehreren Bekannten soll er sich vor einem Musikclub dem Attentäter in den Weg gestellt haben.

Ermittler klären immer mehr Hintergründe auf

Der 29-jährige Intensivstraftäter Cherif C. soll vor einer guten Woche mit einer Pistole und einem Messer in Seitenstraßen Besucher angegriffen haben, die auf dem Weg zum Straßburger Weihnachtsmarkt waren.

Zusätzlich zu den Toten soll es dabei über ein Dutzend Verletzte gegeben haben. Zwei Tage lang haben hunderte Spezialkräfte in Frankreich und Deutschland nach dem mutmaßlichen Schützen gesucht. In einem Wohnviertel des Straßburger Stadtteils Neudorf ist C. schließlich bei einem Schusswechsel mit der Polizei gestorben.

Cherif C. soll IS-Terror für "gerechte Sache" gehalten haben

Die Ermittler gehen von einem terroristischen Hintergrund aus. C. soll sich während seiner Gefängnisaufenthalte radikalisiert haben. Sein Vater sprach zuletzt in einem französischen TV-Interview davon, dass sein Sohn sich als Anhänger der Terrororganisation "Islamischer Staat" gesehen habe.

Ihm gegenüber habe er mal geäußert, der IS kämpfe aus seiner Sicht für eine gerechte Sache - auch, als sein Vater ihn auf die Gräueltaten der Gruppierung hingewiesen hat. Gleichzeitig weist der Vater die Schuld von sich: Hätte er von den konkreten Anschlagplänen von C. gewusst, hätte er ihn bei der Polizei angezeigt, heißt es in dem Interview weiter.

(fw)

 

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