Baustelle, Freiburg, Haus, Wohnung, Immobilie, © Patrick Seeger - dpa (Symbolbild)

Wohnungsnot in vielen Städten im Südwesten könnte sich noch verschärfen

Mangel an passenden Grundstücken und steigende Baukosten bremsen Wohnungsbau

Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum könnte sich in den nächsten Jahren im Land noch deutlich verschärfen. Davor warnt der Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Baden-Württemberg (BFW) in seinem neuen Konjunkturbericht für die Wohnungswirtschaft im Südwesten.

Demnach haben die Behörden in den letzten Monaten nur noch für rund 9300 geplante Wohnungen eine Genehmigung erteilt. Das entspricht einem Rückgang von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

20 Prozent weniger Baugenehmigungen erteilt

Diese Entwicklung bewertet die Immobilienwirtschaft als dramatisches Signal für alle Wohnungssuchenden. Und nicht nur bei den Genehmigungen gibt es demnach Probleme - auch die Zahl der Häuser, die tatsächlich fertiggestellt werden, stagniert seit mindestens zwei Jahren auf fast dem gleichen Niveau.

Den Grund dafür sieht der BFW vor allem in dem anhaltenden Mangel an bezahlbaren Baugrundstücken. Daran können am Ende auch die günstigen Zinsen für Häuslebauer kaum etwas ändern. Die finanzielle Entlastung in diesem Bereich wird durch die steigenden Grundstücks- und Baupreise wieder aufgefressen, heißt es.

Freiburg beim Anstieg der Mietpreise noch vor Stuttgart

Gerade in den Großstädten ziehen die Preise für Wohnraum demnach trotz aller Maßnahmen immer weiter an. In den letzten fünf Jahren kosten Neubauwohnungen in Baden-Württemberg demnach im Schnitt fast 39 Prozent mehr, bei gebrauchten Eigentumswohnungen sind es in den großen Ballungszentren ebenfalls fast 38 Prozent zusätzlich.

Schaut man auf die Mietpreise, lässt sich eine ähnliche Entwicklung feststellen. Im Vergleich zu 2013 sind die innerhalb von Baden-Württemberg vor allem in Mannheim gestiegen (+33,5 Prozent). Direkt danach folgt auf Platz Zwei aber bereits Freiburg (+22,4 Prozent), noch vor der Landeshauptstadt Stuttgart (+22,5 Prozent).

Landes-Wohnungsbauministerin Nicole Hoffmeister-Kraut räumte am Mittwoch ein, dass sich mit den bisherigen Instrumenten nicht genügend bezahlbarer Wohnraum schaffen ließ. Gleichzeitig verweist sie darauf, dass die grün-schwarze Landesregierung bereits jedes Jahr 250 Millionen Euro in den sozial orientierten Wohnungsbau steckt. Außerdem soll das entsprechende Förderprogramm in Baden-Württemberg bereits viele Anreize für Investoren bieten, auch dort zu bauen, wo es sich ansonsten aus rein wirtschaftlicher Sicht nicht immer sofort lohnen würde.

(fw)