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Winzern aus Oberbergen am Kaiserstuhl ist vor Weihnachten die Eisweinlese gelungen

Die letzten fünf Jahre war es im Winter immer zu warm, um die süße Weinrarität herstellen zu können

Für Weinliebhaber gleicht die Neuigkeit der Kaiserstühler Winzergenossenschaft Baßgeige aus Vogtsburg-Oberbergen am Mittwoch (22.12.2021) einer kleinen Sensation. In den frühen Morgenstunden konnten die rund zwanzig beteiligten Winzer bei Außentemperaturen von -7,8 Grad Celsius 900 Kilogramm gefrorene Trauben für den begehrten Eiswein ernten - in aufwändiger Kleinstarbeit von Hand an jedem einzelnen Rebstock.

Die Weißburgundertrauben aus dem ausgewählten Anbaugebiet unterhalb des Texaspasses am Kaiserstuhl kamen dabei auf ein respektables Mostgewicht von 136 Grad Oechsle. In den letzten Jahren hatten vergleichsweise milde Winter die Eisweinlese in Baden deutlich erschwert oder in vielen Regionen sogar komplett zunichte gemacht. In Oberbergen handelt es sich nun um den ersten erfolgreichen Versuch seit rund fünf Jahren, vorher hatte die Traubenmenge einfach nicht ausgereicht.

Beteiligte Winzergenossenschaft spricht von einem "Weihnachtswunder"

Eiswein ist ein edelsüßen Prädikatswein, der in aller Regel auf einer Qualitätsstufe mit dem Prädikat "Beerenauslese" steht. Die Erzeugung ist für die Winzer sehr riskant, da die Trauben so lange am Rebstock hängen gelassen werden müssen, dass sie bei mindestens -7 Grad Celsius für mehrere Tage gefrieren - ohne aber dabei von Edelschimmel oder anderen Krankheiten befallen oder von Schädlingen angefressen zu werden.

Die Kälte sorgt dafür, dass sich Zucker, Säure und andere Inhaltsstoffe in der Traube konzentrieren und daraus beim Keltern ein besonders aromatischer Wein wird. Vorgeschrieben ist für den Eiswein ein Mostgewicht in den Trauben zwischen 125 bis 159 Grad Oechsle.

(fw)