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Winzer am Tuniberg pflanzen in den nächsten Tagen über 600 Rosen an

Die Blumen sollen die Wege durch die Rebberge attraktiver machen und im Weinbau als Frühwarnsystem dienen

Mit rund 600 Rosenstöcken möchten die örtlichen Winzer die Wanderwege durch die Reben am Tuniberg bei Freiburg noch attraktiver gestalten. Die Erzeuger- und Vermarktungsgemeinschaft Tuniberg Wein hat am Dienstagabend (30.11.2021) mit dem Einpflanzen der kälteresistenten Sorte begonnen. Durch die Blumen möchten die Winzer das Erlebnis entlang des Tuniberg-Höhenwegs für Besucher noch eindrucksvoller machen, versprechen sich aber auch für den Weinbau positive Nebeneffekte:

Rosen und Reben werden seit langer Zeit auf den Weinbergen nebeneinander angepflanzt, weil die Rose als so genannte Zeigepflanze vor drohenden Krankheiten warnen kann. Pilzerkrankungen wie der Mehltau befallen in aller Regel zuerst die empfindlicheren Rosen, sodass die Weinbauern im Ernstfall viel leichter Gegenmaßnahmen an ihren robusteren Rebpflanzen ergreifen könnten, so auch die Hoffnung des Vorstandsvorsitzenden Günter Linser. Beide Pflanzenarten haben außerdem ähnliche Ansprüche an das Klima in ihrer Umgebung.

Winzer sprechen von katastrophaler Verkettung von Umständen

Tatsächlich haben in vielen Weinbauregionen in Baden im letzten Jahr klima- und krankheitsbedingte Probleme stark zugenommen. Die Kombination aus langer Kälte bis in den Frühsommer, anhaltender Nässe und darauffolgendem Befall mit dem "Falschen Mehltau" und zuletzt auch der Kirschessigfliege hatte am Tuniberg 2021 zu Ertragsausfällen von bis zu 40 Prozent geführt. Besonders davon betroffen waren die aromatischen Bouquet-Weinsorten, die etwa zu Festanlässen besonders beliebt sind, wie etwa der Muskateller.

Die großangelegte Rosenpflanz-Aktion der acht beteiligten Winzergenossenschaften am Tuniberg beginnt jetzt in der kalten Jahreszeit, damit die ersten Blüten pünktlich zum Frühling und Spätsommer zu sehen sind und sich die Pflanzen bis dahin gut entwickeln können.

(fw)